Aus Langeweile toten Akku gekauft

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error
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Aus Langeweile toten Akku gekauft

Beitrag von error »

Heute ist der kaputte Akku von @Maikbro bei mir angekommen. Vorweg: Danke, der Akku ist wie beschrieben, ungeöffnet, kein Wasserschaden, soweit alles OK.

Die gute Nachricht: die Zellen scheinen OK, alle gut balanciert bei 3,88V.

Zweite gute Nachricht: die 12V für das AstraModul zwischen Pin2 und Pin14 liegen an. :lol:

Der Ring zeigt die Spannung an, reagiert auf Schläge und das Ladegerät zieht 2-3W. Das Laderelais klackt.

Was geht nicht? Naja, der Rest. Die Pins für Zündung gebrückt: keine Reaktion, Sicherungen beide OK.

Fahrzeug ist bei Vollgas ausgegangen, gibt derzeit also keine schnelle Lösung. Aber das wäre auch unfähr gegenüber @Maikbro gewesen. Keine Ahnung ob da irgendein Schutzmechanismus gegriffen hat.

Das verbaute BMS ist übrigens neuer als das bei ebay angebotene.

Jetzt gilt es sich zu orientieren: Der Akku ist recht einfach aufgebaut. Die Zellen sind an Minus mit einem Shunt am Hochvoltstecker angeschlossen, Plus geht an ein Schütz und auch an den Hochvoltstecker.

Das BMS ist mit Blechstreifen direkt an die einzelnen Zellblockabgriffe geschraubt. Also simpel gemacht, Es läuft keine Leistung über die BMS-Platine, Ladung und Entladung werden über Relais gesteuert. Was allerdings bedeutet, dass da nicht einfach ein Stecker abgezogen werden kann um das BMS stromlos zu machen.

Für Tipps und Ratschläge bin ich natürlich dankbar :oops:

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Pfriemler
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Re: Aus Langeweile toten Akku gekauft

Beitrag von Pfriemler »

Was sagt Gerolds App zu den Fehlerflags? Screenshot?

edit: Ach Mist, Henne-Ei-Problem. Der Akku geht ja nicht an, also auch keine CAN-Daten, also auch keine Flags.

Mich wundert, dass das Laderelais klickt, er aber trotzdem nicht lädt. Das ist mehr als seltsam.

Wie geht es dem Shunt?
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Re: Aus Langeweile toten Akku gekauft

Beitrag von Herve21 »

Siehe beigefügte Diagnoseunterstützung.
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STW
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Re: Aus Langeweile toten Akku gekauft

Beitrag von STW »

Ohne mal je so einen Akku von innen gesehen zu haben, folgende Vermutungen:
Die 2-3W des Ladegerätes sind der Eigenverbrauch. Die 12V werden "vor dem Shunt" generiert, auf der BMS-Platine selbst.
Schütz würde ich ausschließen - da wäre meine Vermutung, dass das eher beim Ein- oder Ausschalten stirbt. Aber evtl. Fehler in der Ansteuerung.
Shunt: über den fließt dann wohl Lade- und Entladestrom? Der Shunt dürfte, ggf. über eine Transistorstufe, MOSFets, Relais o.ä. schalten, um bei Überstrom den Akku schnell zu trennen, oder wird von dort das Schütz angesteuert?

Es macht zwar keinen Spaß, an einer unter Spannung stehenden Platine zu messen, aber ich würde mich erstmal in der Nähe des Shunts umsehen.
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Re: Aus Langeweile toten Akku gekauft

Beitrag von error »

Ein Stück weiter bin ich gekommen. Es wundert mich, dass es einen großen 5V DC mit enable gibt, aber nirgends 5V zu messen sind.
Am Multiconnect steht die Pins für die Zündung auf 2,8V. Bringt aber nichts den auf Gnd zu ziehen.

Also habe ich mich weiter um die Ladeschaltung gekümmert.

Das Ladegerät liefert die 5V Steuerspannung, aber auf dem Pin vom Laderelais kommen keine 54V an und auch die 12V für die Relaissteuerspannung kommen nicht an. Auf dem BMS wird allerdings eine LED aktiv. Ich fürchte das Ladegerät erwartet eine PWM (die ausbleibt).

Was geht:

wiki/index.php?title=SILENCE_AKKU#Multiconnector

Hier sind ja ein paar Spannungen gelistet, die am Multiconnect bei Ladung anliegen sollen:

Pin3 VBatl 9,5V (sollte das nicht mehr sein?)
Pin13VBatE 48V

Ich hatte gehofft auf Pin2 und Pin7 CanL, CanH irgendwas messen zu können.

Zumindest sind 3,3V und 12V und natürlich die Batteriespannung auf der BMS Platine messbar.
Pfriemler hat geschrieben:
Di 29. Apr 2025, 20:31
Mich wundert, dass das Laderelais klickt, er aber trotzdem nicht lädt. Das ist mehr als seltsam.
Das Klicken kommt aus dem Meanwell. Selbst wenn das Laderelais schalten würde: das Meanwell liefert keine Spannung.



Im Moment spiele ich nur rum in der Hoffnung dass ich irgendwie über Can an das BMS komme. Aber das funktioniert wohl nicht.

Im Moment bin ich noch nicht so weit die Platine auszubauen und klassisch nach Hardwarefehlern zu suchen.

Grob gesehen gibt es nur drei Teile im Akku: Lader, Zellen und BMS-Platine. Die Zellen sind OK, (Schütze, Shunt und Kabel und lassen sich prüfen deshalb ignoriere ich die).

Bleiben Lader und Platine. Der Lader ist wohl eher unwahrscheinlich, der Akku lief ja und ist unterwegs verstorben. Bleibt nur die Platine. Da bin ich dann auf Bauteilebene. Neukauf?

So weit bin ich noch nicht. Die Platinen im Netz sind älter und stammen offenbar aus der Verleihversion.

Also gilt es rauszufinden ob das mit den fehlenden 5V zusammenhängt. Dummerweise generiert der DC die 5V direkt aus der Akkuspannung und das Ding ist nicht SMD. Dazu noch Schutzlack, mal schauen ob ich die Platine doch lieber ausbaue. Wenn ich wenigstens messen könnte, ob am enable was anliegt...
Herve21 hat geschrieben:
Di 29. Apr 2025, 21:12
Siehe beigefügte Diagnoseunterstützung.
Ich fürchte Can ist nicht aktiv, sonst wäre ich rechts bei Setting laden.

Gerold
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Re: Aus Langeweile toten Akku gekauft

Beitrag von Gerold »

In den Konfigurationsdaten des BMS gibt es ein "enableflags", mit dem ich u.A. die Akkuheizung aktiviert habe. Mit diesen Flags lassen sich anscheinend auch die 12 bzw 5v aktivieren/deaktivieren. In meiner Konfiguration ist das 12V Flag aktiv , das 5V dagegen nicht. Vielleicht ist das die Ursache für die fehlnden 5V?

Das BMS sendet, auch wenn der Roller ausgeschaltet ist, etwa alle 30 min aktuelle Daten (Temperatut, Soc, Spannungen, etc.) über den CAN-Bus.

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Re: Aus Langeweile toten Akku gekauft

Beitrag von error »

Gerold hat geschrieben:
Di 29. Apr 2025, 22:34
n den Konfigurationsdaten des BMS gibt es ein "enableflags", mit dem ich u.A. die Akkuheizung aktiviert habe. Mit diesen Flags lassen sich anscheinend auch die 12 bzw 5v aktivieren/deaktivieren. In meiner Konfiguration ist das 12V Flag aktiv , das 5V dagegen nicht. Vielleicht ist das die Ursache für die fehlnden 5V?
Das könnte richtig sein: der 5V DC macht 2A und es gehen daneben 2 Kabel ab, die sich irgendwo auf der Oberseite des Zellblocks verlieren. Da sitzt nix, ausser vielleicht ein Heizpad oder die Kabel gehen durch zur Gehäusehälfte vom Lader/LED-Ring.
Gerold hat geschrieben:
Di 29. Apr 2025, 22:34
Das BMS sendet, auch wenn der Roller ausgeschaltet ist, etwa alle 30 min aktuelle Daten (Temperatut, Soc, Spannungen, etc.) über den CAN-Bus.
Vielleicht baue ich den doch wieder zusammen? Das Ding ist furchtbar unhandlich.

Offenbar ist dies der dritte Akku mit solchen Symptomen hier im Forum. Die anderen haben sich anscheinend nicht mehr zurückgemeldet.

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Re: Aus Langeweile toten Akku gekauft

Beitrag von error »

Neuer Tag, neues Spiel. :lol:

Ich bin mir nicht darüber im klaren ob ich gestern noch DEN Fehler gefunden habe. Ich habe zu nachtschlafender Zeit EINEN Fehler gefunden, mit dem ich nicht gerechnet habe: Pin9 ist "ausgepint". Sprich im Multistecker ist der entsprechende Einsatz nach hinten verschiebbar.

Ich glaube nicht, dass ich das war und es würde eventuell zum Fehlerbild passen: Fahrzeug bei Volllast verreckt, Batterie will weder laden noch einschalten. BMS stellt sich doof...

Ob das die Ursache ist? Laut Maik hat er vorher maximal "Warn-UV" als Fehlermeldung gehabt und der Ausfall ist ein "einmaliges Ereignis".

Anyway, für mich sind ausser "tut nicht" keine gravierenden Fehler erkennbar. Damit kann ich es wohl riskieren den Akku im Fahrzeug zu testen und schauen ob er sich vielleicht doch per CAN ansprechen lässt.

Ich bin mit "im Fahrzeug testen" immer vorsichtig. Besonders bei solchen Fehlerbeschreibungen. Ausserdem steht die Silence ein paar Stockwerke tiefer und der Akku ist mit seinen paarunvierzig Kilo kein Leichtgewicht.

Da hier im Forum alle in der ersten Reihe sitzen wollen:


IMG_2099.JPG

Pin9 ist das mittlere Kabel in der zweiten Reihe. Wir blicken hier von hinten, quasi von innen aus dem Akku, auf den Multistecker. Erkennbar ist, dass der Pin ein bis zwei mm tiefer (im Bild leicht höher, weil von hinten gesehen) sitzt, und sich verschieben lässt.

Besser lässt sich das nicht einfangen.

Aber wie gesagt, "Karre aus bei Vollstoff" würde passen. Aus Sicht des Fahrzeugs würde das wie "Zündschlüssel umgedreht" aussehen. Keine Ahnung ob das so ein Verhalten triggern kann? Was meint ihr?

Im Sportmode ist das durch Reku sicherlich auch nicht auch nicht auf Dauer gesund für den Controller.

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Pfriemler
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Re: Aus Langeweile toten Akku gekauft

Beitrag von Pfriemler »

Nach meiner Erfahrung kann man den Roller in der Fahrt tatsächlich per Zündschlüssel ausschalten. KPLUS OFF wurde bei mir und anderen auch in der Fahrt geworfen. Der dann stromlose Controller scheint bisher mit den Induktionen des Motors klarzukommen. Die Reku wird dann sowieso augenblicklich unterbrochen mangels Last.

Was nicht in die Logik passt: Pin 9 hat mit der Ladung absolut nichts zu tun, weder im und schon gar nicht außerhalb des Rollers.
Für die Einschaltung des Akkus ist er aber unverzichtbar, auch bei App-Aktivierung zieht das Astra pin 9 auf 2 für mind. eine Sekunde.

Beim Laden ist VBatE aktiv, nicht aber VBatI. Deine 9,5V sollten nur bei hochohmigem Messgerät messbar sein (falls Deines Auto-Z hat, checke mal damit).

Mir fällt sonst kein weiterer Einhakepunkt ein. Die Spannung an Pin 9 ist m.W. sonst eher 3.3V, mache einen Kurzschluss mit Strommessbereich gegen Pin 2, es sollten einige mA fließen, nicht mehr und auch nicht weniger.
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Re: Aus Langeweile toten Akku gekauft

Beitrag von error »

Danke für die Antwort. Letztendlich bin ich genau wie du am "gedanklich durchspielen" was das Problem sein könnte. Es ist ja auch nicht sicher, ob es DAS oder EIN Problem ist.

Aufmachen und reinsehen ist Pflicht bei so einem Kraftwerk. Ich hätte einen entladenen Zellblock erwartet. Der Akku ist ja nicht neu. In vier Jahren kann eine Menge passieren.
Pfriemler hat geschrieben:
Mi 30. Apr 2025, 10:49
Was nicht in die Logik passt: Pin 9 hat mit der Ladung absolut nichts zu tun, weder im und schon gar nicht außerhalb des Rollers.
Für die Einschaltung des Akkus ist er aber unverzichtbar, auch bei App-Aktivierung zieht das Astra pin 9 auf 2 für mind. eine Sekunde.
Naja, physikalisch ist so "auf den ersten, zweiten und dritten Blick nix weiter erkennbar. Die wichtigen Versorgungsspannungen liegen auf der Platine an. Man darf nicht vergessen was für ein Trum dieses BMS ist. Von Größe und Aufbau hat das schon mindestens mini ATX-Format.

Dagegen ist ein Dali oder JK wirklich Kindergarten und vergleichsweise einfach zu durchschauen.

Der Schutzlack macht messen auch nicht einfacher. Zumindest wäre ich soweit das BMS als Ursache anzusehen. Das ist schon mal ein Schritt vorwärts.

Die Sicherung auf der Platine schaltet zwar Akkuspannung, aber es bleiben Teile des BMS weiter mit 3,3V versorgt.

Rudimentär liegen dann am Multistecker einige Spannungen an, obwohl beim Laden vom Meanwell nur die 5V geliefert werden. In der Nähe des Steckers vom Meanwell auf der BMS Platine steht PWM und es leuchtet eine LED wenn ich 240V drauf gebe.

Gleichzeitig gibt es diverse Reaktionen auf dem Multistecker. Also läuft da schon mal was an, aber leider nur Ansatzweise.

Zwischenstand: der Akku ist kein Totalverlust, Fehler ist reproduzierbar, Akku stellt keine Gefahr für einen Test im Fahrzeug dar.

Wenn nicht das Problem mit einem Adapter auf den Multiconnect wäre, könnte ich mit dem Ixxat direkt am CAN-Bus probieren.
Pfriemler hat geschrieben:
Mi 30. Apr 2025, 10:49
Mir fällt sonst kein weiterer Einhakepunkt ein. Die Spannung an Pin 9 ist m.W. sonst eher 3.3V, mache einen Kurzschluss mit Strommessbereich gegen Pin 2, es sollten einige mA fließen, nicht mehr und auch nicht weniger.
Keine Ahnung, das ist ja nur sowas wie TTL, ein Pegel, kommt wahrscheinlich auf den Innenwiderstand meines Messgerätes an, was ich da messe.

Immerhin messe ich was halbwegs plausibles. - Demnach ist irgendeine Bootstrapgeschichte vom BMS online.

Könnte also tatsächlich irgendein "Highcost Event getriggert sein". Sowas wie "put me on palette to Bologna". :mrgreen:

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