Aufbewahrung des Akkus bei längeren Frost-Temperaturen

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rudluc
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Aufbewahrung des Akkus bei längeren Frost-Temperaturen

Beitrag von rudluc »

Ich habe gestern meinen Silence S01 Connected vom Händler abgeholt (ein Autohaus). Es waren Temperaturen um oder knapp unter dem Gefrierpunkt und es dauerte, bis ich meine Beine nach der Heimfahrt wieder gespürt habe. ;)
Bevor ich losfuhr, fragte ich aber den Händler, ob es besser wäre, in diesen kalten Wochen, in denen ich sowieso nicht auf dem Roller fahre, den Akku mit ins Haus zu nehmen, anstatt ihn im Roller in der kalten Garage zu lassen. Er überlegte kurz und sagte, ja, das wäre sicher besser.
Nun frage ich euch, wie ihr das handhabt, wenn ihr in einer solchen Zeit nicht oder nur selten fahrt.
Im Handbuch steht ja auch nur, dass man bei Frosttemperaturen nicht aufladen sollte, bzw. es gar nicht kann. Außerdem steht dort, dass die Batterie bei sehr niedrigen Temperaturen nicht optimal arbeitet. Aber über die Lagerung steht dort nichts.

Wizzibizzi
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Re: Aufbewahrung des Akkus bei längeren Frost-Temperaturen

Beitrag von Wizzibizzi »

rudluc hat geschrieben:
Di 21. Jan 2025, 12:06
Ich habe gestern meinen Silence S01 Connected vom Händler abgeholt (ein Autohaus). Es waren Temperaturen um oder knapp unter dem Gefrierpunkt und es dauerte, bis ich meine Beine nach der Heimfahrt wieder gespürt habe. ;)
Bevor ich losfuhr, fragte ich aber den Händler, ob es besser wäre, in diesen kalten Wochen, in denen ich sowieso nicht auf dem Roller fahre, den Akku mit ins Haus zu nehmen, anstatt ihn im Roller in der kalten Garage zu lassen. Er überlegte kurz und sagte, ja, das wäre sicher besser.
Nun frage ich euch, wie ihr das handhabt, wenn ihr in einer solchen Zeit nicht oder nur selten fahrt.
Im Handbuch steht ja auch nur, dass man bei Frosttemperaturen nicht aufladen sollte, bzw. es gar nicht kann. Außerdem steht dort, dass die Batterie bei sehr niedrigen Temperaturen nicht optimal arbeitet. Aber über die Lagerung steht dort nichts.
Hallo,

ich würde mich da an anderen Fahrzeug-Akkus orientieren: Ich fahre seit mehr als 5 Jahren rein elektrisch Auto, und ich habe lediglich einen Außenstellplatz für die Fahrzeuge. Heißt: Die deutlich größeren Akku-Packs von PKW's müssen es auch "ertragen" können, selbst bei -20 Grad draußen geparkt zu sein, und das können sie ohne Probleme. Dazu auch noch der Hinweis darauf, dass Norwegen in Europa das Land mit der höchsten E-Fahrzeug-Quote auf der Straße ist, aber die Temperaturen dort sind sicherlich im Durchschnitt eher kälter als bei uns.Und auch dort stehen sicherlich nicht alle Fahrzeuge "im Warmen"... :)

Ergo: Wenn das meine PKW-Akkus können, muss das auch der Seat Mó - Akku können, und genau so handhabe ich es auch. Der Roller steht aktuell (ich fahre ganzjährig, warte aktuell aber auf den ersten Service-Termin der Werkstatt) draußen, auch bei -3 Grad nachts, und ich bin auch schon bei solchen Temperaturen gefahren. Das macht dem Akku nichts, und er leistet erstaunlich viel selbst bei solchen Temperaturen. Davon abgesehen mag ich es auch nicht so sehr, so ein großes Akkupaket dauerhaft in der Wohnung zu lagern, nur damit er es "kuschelig" hat. Reicht schon, wenn er zum Laden in der Wohnung ist, die meiste Zeit sollte er aber bitte draußen beim Roller sein. Wenn ich irgendwann mal eine praktikable Lösung für eine ebenerdige Steckdose an unserem Mietshaus gefunden habe, wird er eh auch nur noch draußen geladen. Das geht dann auch bei Minusgraden, wenn man ihn direkt nach einer Fahrt anstecken kann - denn dann ist der Akku i.d.R. immer deutlich über 5 Grad warm gefahren.

Gruß, Wizzibizzi

patba
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Re: Aufbewahrung des Akkus bei längeren Frost-Temperaturen

Beitrag von patba »

So ist es.
Die Zellenhersteller erlauben i.d.R. eine Lagerung bis -20°C, auch und gerade für Langzeit-Lagerung.
Im Modellbaubereich gibt es ein paar Nerds, die lagern ihre Akkus über den Winter im Gefrierfach.
Schaden tut das nicht, aber der Nutzen zu "kühl" ist relativ.

Grundsätzlich sollten Li-Akkus bei Langzeitlagerung so kühl wie möglich gelagert werden, denn je kälter, desto langsamer sind alle chem. Reaktionen, d.h. desto geringer Selbstentladung und Alterung. Üblicherweise liest man dazu 10°C oder 5°C. Noch kältere Temp. bringen nicht viel zusätzlichen Vorteil.
Der Grund, warum üblicherweise keine Lagerung bei Frost empfohlen wird, ist eher wegen der Anwendungssicherheit:
- Die Zellen können dann weniger Leistung abgeben, und es ist vielen Endnutzern schwer zu vermitteln, dass man die Zellen dann langsam "auftauen" muss, oder dass es Leistungseinschränkungen gibt.
- Risiko von Schäden durch Kondenswasser, wenn man den Akku schnell ins Warme holt (dürfte beim dichten Silence-Akku keine große Rolle spielen)
- kalter Akku kann nicht geladen werden
- ...

Mein Roller steht den ganzen Winter samt Akku in der Garage. Er wird aber auch gefahren.

Beim Silence ist zu beachten, dass der Akku 1x/Monat geladen werden muss, wegen der rel. hohen Stromentnahme durch Standby-Verbraucher (Telemetrie-Modul).

Patrick

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rudluc
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Re: Aufbewahrung des Akkus bei längeren Frost-Temperaturen

Beitrag von rudluc »

Vielen Dank!

Ich habe jetzt auch im Handbuch auf Seite 44 Angaben zum Akku gefunden, die ich zuerst übersehen hatte und die eure Aussage bestätigen:
Lagertemperatur (netzunabhängig): -20 bis 45°C (max) / 0 bis 25°C (empfohlen)
Betriebstemperatur: 0 bis 50°C (Aufladen) / -10 bis 60°C (Gebrauch, Entladen)

Dann werde ich den Klotz wieder einbauen. Er macht sich sowieso nicht so gut in meinem Zimmer. ;)

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Pfriemler
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Re: Aufbewahrung des Akkus bei längeren Frost-Temperaturen

Beitrag von Pfriemler »

Ich bin heute auch bei Temperaturen um 0 Grad unterwegs gewesen. Den Akku habe ich auf den 17 km Stadtverkehr gerade auf 7 Grad gebracht, ausreichend um ihn sofort nach der Fahrt draußen zu laden - heftige Fahrmanöver sind bei diesem Temperaturen und Straßenverhältnissen (Nebel, Salzlake) sowieso nicht sinnvoll. Ein zu kalter Akku verweigert die Ladung selbstständig, und wenn seine Akkuheizung aktiviert wurde (das scheint nicht automatisch ab Werk zu sein, kann aber von der Werkstatt nachgeholt werden), wird der Akku damit zuerst ins Ladetemperaturfenster gebracht, was ich aber noch nie selbst erlebt habe.
Optisch ist der Klotz im Zimmer nicht wirklich ein Highlight, aber mit einem passenden Inverter aus dem Zubehörhandel kann er eine veritable Notstromversorgung abgeben. Auf jeden Fall lässt er sich lautlos laden - was bei Elektrorollern schon fast eine Rarität ist. Nur brennen sollte das Ding besser nie anfangen - bei der Brandlast ist ein eBike-Akku ein Kindergeburtstag dagegen. Aber ich denke wir haben hier im Forum noch nie davon gehört, dass ein Silence-Akku gebrannt hätte, im Gegensatz zu misshandelten eBike- oder eScooter-Akkus. Lagern dürfte relativ unkritisch sein, aber die Kälte schadet dem Akku auch nicht wirklich, wie Patrick schon völlig richtig erklärt hat. Bei niedrigen Temperaturen sind Selbstentladung und Alterung sogar geringer, aber das ist eigentlich gar kein Thema bei uns, im Nachbarthread hat jemand 57 Kilokilometer mit dem Roller geschafft bevor der Akku Probleme machte.
SuperSoco CUx '19-'21 (36Wh/km in 2000 km), Piaggio Medley 125 '20-'22 (26,6 ml/km in 5000 km). Seat Mó: Bild

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