USA 100% Elektrisch

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Re: USA 100% Elektrisch

Beitrag von error »

E-Bik Andi hat geschrieben:
So 2. Feb 2025, 10:26
Du wirfst da gerade vieles in einen Topf. Bei dem ganzen Schnickschnack rund um das Auto selbst spielt es keine Rolle ob Elektro oder Verbrenner- allee sind mittlerweile mit den Systemen vollgestopft bis Oberkannte. Als Tesla kam war es auch nich nicht wegen dem Klima. Am Anfang war es eher anders herum und die Aktivisten waren GEGEN das E-Auto wegen der "seltenen Erden" und dem Lithiumabbau :lol:
Ja, ich habe mich wohl ein wenig gehen lassen :oops:

Im Prinzip sind wir uns einig:
E-Bik Andi hat geschrieben:
So 2. Feb 2025, 10:26
die Wirtschaft hat keine Emotionen oder Gewissen.
So gesehen ist es spannend wenn die USA und die EU unterschiedliche Strategien verfolgen. Abgesehen von den Kosten und irgendwelchen Kollateralschäden sehe ich da lokal keine Unterschiede was das Erreichen der 100% bzw. der "Klimarettung" angeht.

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E-Bik Andi
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Re: USA 100% Elektrisch

Beitrag von E-Bik Andi »

In den USA ist ja Tesla der E-Platzhirsch. Andere Unternehmen wie Rivian, Lucid, Fisker usw. haben es nicht geschafft- zu geringe Nachfrage.
Die etablierten Hersteller werden wieder mehr großvolumige Verbrenner bauen und der Spritpreis wird sinken in den USA. Für eine Gallone zwischen 1,60 und 1,80 Dollar ist für den Ami schon teuer.
Liebe Grüße
Andi

STW
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Re: USA 100% Elektrisch

Beitrag von STW »

EEKFZ hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2025, 22:10
...

Bereits vor Jahren (2018 oder 2019) sah ich ein YouTube-Video eines in China lebenden E-Rollerfahrers.
...

Sehr anschaulich wurde im Video gezeigt, wie einfach es in China ist, E-Roller aller Art (also sowohl Kraftstoff- wie auch elektrisch angetrieben) praktisch im Vorbeigehen (z.B. während des Einkaufs in der Stadt) reparieren zu lassen.
...
Weil diese universelle Einfachheit im Consumer-Bereich dort "Gesetz" ist ohne wirklich Gesetz sein zu müssen.

Ähnlich ist es übrigens in Russland:
Jede russische Instandsetzungs-Einheit repariert jedes russische Panzermodell, während die Europäer gegenseitig Marschbefehle mit Reparaturaufträgen schreiben und konventionell geführte Kriege verlieren.

Diesen kleinen Exkurs in die Militär-Politik wollte ich mir natürlich nicht verkneifen.
:D :D :D :D :D
Etwas Historie aus dem E-Rollerforum: um 2017 herum waren die meisten E-Roller bei uns auch noch "primitiv" im Aufbau. Ein recht einfacher Controller, 3-Phasen-Motor, Blei-Akku und kurz danach Lithium mit einfachem Balancer-BMS ohne (zellenbasierter) Unterspannungsschutz, Ladegerät. Der Controller gegen beinahe jeden anderen Controller austauschbar. Temperatursensoren Fehlanzeige, kein elektronisches Display, keine ECU, ..., also wirklich einfach und oftmals auch mit generischen Teilen reparierbar. Ein Schaltbild reichte für alle Roller.

Davon sind wir seit ungefähr den ersten NIUs von weg. Natürlich gibt es die einfachen Roller immer noch in China, aber ebenfalls auch die elektronisch komplexer aufgebauten. Von daher ist es nicht mehr ganz so einfach mit der Reparatur im Vorbeigehen. Im Bereich der mechanischen Komponenten werden allerdings recht einheitliche Teile verbaut, z.B. ein paar Grundformen von Bremszangen, also alles zwischen den Assemblierern / Herstellern ganz gut austauschbar.

Bei den Verbrennern ist es ähnlich. Ich fahre ja eine zur Keeway K-Light 125ccm baugleiche Maschine, gibt es in CBS und ABS, oder ganz ohne, auf anderen Märkten mit Vergaser ohne ECU / Kat, mit auch 150ccm und 200ccm. Technisch ist vieles baugleich zur Superlight. Einfachstes Baukastensystem, für uns Langnasen halt mit der seitens der EU vorgeschriebenen Abgasreinigung, in anderen Ländern in klassischer robuster Technik. Die K-Light reparierst Du in Malaysia mit Schraubenschlüssel, bei uns zunächst mit ODB-Anschluss, passender Adapter und Software vorausgesetzt.
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NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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E-Bik Andi
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Re: USA 100% Elektrisch

Beitrag von E-Bik Andi »

STW hat geschrieben:
So 2. Feb 2025, 13:14
Bei den Verbrennern ist es ähnlich. Ich fahre ja eine zur Keeway K-Light 125ccm baugleiche Maschine, gibt es in CBS und ABS, oder ganz ohne, auf anderen Märkten mit Vergaser ohne ECU / Kat, mit auch 150ccm und 200ccm. Technisch ist vieles baugleich zur Superlight. Einfachstes Baukastensystem, für uns Langnasen halt mit der seitens der EU vorgeschriebenen Abgasreinigung, in anderen Ländern in klassischer robuster Technik. Die K-Light reparierst Du in Malaysia mit Schraubenschlüssel, bei uns zunächst mit ODB-Anschluss, passender Adapter und Software vorausgesetzt.
Das muss Zufall sein! :D
Ich fliege ja bald runter nach Kenia und habe aus Interesse mal geschaut, was mich in China eine Boxer 125 oder 250 Viertakter kostet zum Import nach Mombasa. Preis ab Werk 550 Dollar/Stück. Nochmal ca.200 Dollar Zoll inkl. Versand. Das ist in Kenia das mit Abstand meistverbreitete Moped- kannst mit verbundenen Augen reparieren wenn mal was defekt ist- Ersatzteile gibt´s auch ohne Ende an jeder Ecke.
Wir reden hier von unter 1000 Dollar für ein Fahrzeug, dass sogar in Kenia locker 10 Jahre unter härtesten Bedingungen gefahren wird. Der Preiswahnsinn bei uns entsteht ja nur durch die Tatsache, dass wir Langnasen bei jedem Schnickschnack "will ich haben- Preis egal" schreien und zeitgleich die Gesetzgebung mit sämtlichen "Sicherheitsverordnungen" bis auf ein "Anti-Umfall-System im Stand" alles vorschreibt bei neuen Mopeds;)
Liebe Grüße
Andi

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rainer*
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Re: USA 100% Elektrisch

Beitrag von rainer* »

Alleine die Gewährleistung bei Reparaturen macht ca. 10% vom Kaufpreis aus. Trotzdem will kaum einer drauf verzichten. So führt jede Sache, die dazu kommt automatisch zu höheren Preisen.

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EEKFZ
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Re: USA 100% Elektrisch

Beitrag von EEKFZ »

Meine "letzte Glanzleistung als Steuerzahler" war es im Jahr 2006 ein 80 Mitarbeiter grosses Unternehmen im süddeutschen Raum zu sanieren. Dort hatte man es im Laufe von 3 Generationen versäumt, sich mit dem Wort "Kostenrechnung" zu beschäftigen und trotzdem hatten sie es immer wieder geschafft, über die nächste Hürde zu kommen. Ein kleiner kuschliger sympathischer Familienbetrieb, der wohl heute noch so "wurschteln" und dennoch sozial bleiben und überleben würde.

Seit ich dort meine 18monatige Arbeit beendet habe, müssen dort keine Banker mehr antanzen. Der Betrieb mit seinen 24 Linien fährt nicht mehr Vollasr in 3-Schicht, Chef und Vertrieb (ingesamt 3 Personen) sind entspannt, es wird nicht mal mehr halb so viel gearbeitet und 4mal soviel Geld verdient wie vorher. Und trotzdem ist alles dort sehr kalt geworden, weil ich so blöd war, zu glauben, ich müsste diesen Menschen die Denke westlicher Betriebswirtschaft beibringen und als junger Mann dort eine Kostenrechnung, eine Stückkalkulation und einen einseitigen Wochenbericht der Abteilungen für den Chef einführen.

Es gibt kaum etwas, was ich heute mehr bereue, als diese Jugendsünde.
Jesus sprach: "Es werde Licht", doch es funktionierte nicht.
Die Welt gehört den Elektrikern.
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Re: USA 100% Elektrisch

Beitrag von STW »

Guckst Du in Mombasa hier: https://coastmotorcycles.co.ke

Leider keine Preise auf der Webseite. Sollten aber an die 200.000KSh in neu sein, also unter 1500€. Da steckt der indische Hersteller Bajaj hinter.
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Re: USA 100% Elektrisch

Beitrag von error »

E-Bik Andi hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2025, 10:54
Danke für die Aufarbeitung @error 8-)
Zum amerikanischen Markt: Stellantis stürzt gerade völlig ab, weil sie den größten Markt (USA) aud en Augen verloren haben und so schnell wie möglich in die Entwicklung von E-Fahrzeugen investierten. Bei Jeep und Chrysler (auch Stellantis) verschwand z.B. der HEMI V8 und dafür wollten sie mit 1,2 Liter Spielzeugmotoren den Amerikaner glücklich machen :lol:
Wegen Deiner Frage zur Qualität der chinesischen Fahrzeuge: Wir haben diese in Immendingen im Test- und Prüfzentrum bis auf die letzte Schraube zerlegt. Können wir nicht einmal mit 30% Preisaufschlag kostendeckend herstellen :?
Darum sagte ich schon vor gut drei Jahren: wenn China zu uns kommt, gehen die Lichter bei unseren Autobauern aus.

https://www.youtube.com/watch?v=RcmBvKdE4YI
Ich habe gerade festgestellt, dass mein "gestriges Einschlaf-Video" bereits von Andi vorgeschlagen wurde. Ich hatte tagsüber leider keine Zeit dafür. Aber ich kann bei sowas immer herrlich einschlafen: wenn es gut ist, suche ich mir am nächsten Tag die Stelle an der ich "ausgestiegen" bin und schaue/höre weiter. Dauert dann manchmal ein paar Tage bis ich so ein Video schaffe. Bei diesem habe ich den Rest gleich morgens angehört, zu spannend. ;)
Tatsächlich stellt dieses super recherchierte Video den Zeitgeist bzw. den versuchten Umstieg auf 100% Elektro umfassend dar. - Leider rückblickend, weil es hat offensichtlich nicht funktioniert. :shock:


In den letzten 8 Monaten ist Stellantis an der Börse gewaltig abgestürzt, der CEO ist zurückgetreten und das Unternehmen verbrennt Geld in Rekordgeschwindigkeit. Was war da los?

Ich fürchte da gibt es eine Menge Parallelen zu VW. Porsche hat auch gerade angekündigt neue Verbrennerplattformen zu entwickeln.

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Re: USA 100% Elektrisch

Beitrag von STW »

error hat geschrieben:
Mo 3. Feb 2025, 07:39
...
Ich fürchte da gibt es eine Menge Parallelen zu VW. Porsche hat auch gerade angekündigt neue Verbrennerplattformen zu entwickeln.
Tja. Die EU will ab 2035 (?) keine neuen Verbrenner mehr zulassen, in den USA gab es ähnliche Trends. Da die Entwicklungszeiträume auch für Verbrenner einige Jahre betragen, zumindest bei uns in Europa, bedeutete das einen Rückbau der Entwicklungskapazitäten. Bzw. man hat jetzt einige Zeit in der Weiterentwicklung pausiert, mit Pech auch schon Entwicklungskapazitäten abgebaut.
Nun macht Trump einen Fallrückzieher, was E-Autos angeht, Verbrennerboliden werden wieder salonfähig, und ich denke, dass wird auch zu uns überschwappen.

Wir standen in der Entwicklung brauchbarer und wirtschaftlicher Motoren ganz gut da. Der 6-Zylinder 3.0 TDI von VAG ist ein sparsames Teil, der wäre sogar richtig gut und langlebig, wenn es bei einigen Serien keine Qualitätsprobleme z.B. mit den Nockenwellen geben würde oder die Versiffung aufgrund AGR und Biodiesel nicht so schnell stattfinden würde. Ich hatte ja irgendwo im Forum meine "Erschütterung" zum Ausdruck gebracht ob meines letzten Besuches in der Autostadt Wolfsburg, und die Qualität, Materialanmutung usw. der neuen Fahrzeuge schreckt mich doch sehr ab. Die Dinger sehen aus wie für 8-10 Jahre gebaut, und kosten dafür eine Menge zu viel an Geld. Das kann Korea, Japan, und mittlerweile China mindestens genauso gut.
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
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Re: USA 100% Elektrisch

Beitrag von E-Bik Andi »

STW hat geschrieben:
Mo 3. Feb 2025, 10:25
Die Dinger sehen aus wie für 8-10 Jahre gebaut

Ist ja auch so angedacht. :D Die goldene Zeit der Langlebigkeit war zwischen 1985 und 2000. Da wusste noch kein Hersteller, wie man "geplante Obsoleszenz" schreibt. Toyota trieb es mit der Zuverlässigkeit ja soweit, dass die Werkstätten nur noch von Service und Verkauf überleben konnten.
Ich sehe es an meinem alten 2003er RAV4 D4D ja, dass auch nach 300tkm nichts kaputt geht. Was ch schon zwei mal tauschen musste, war die ZV-Fernbebdienung am Schlüsselbart, weil die Mikrotaster aufgegeben haben :lol:
Beeindruckend ist die Halität aller Schläuche und Gummis- immer noch elastisch und wie neu wenn man sie putzt :shock:
Das mit 2035 und dem Verbrenner-Aus halte ich für eine Illusion. Es gibt viel zu viele Länder, wo die E-Mobilität noch gar keine Rolle spielt. Porsche, VW und Co. legen ja nicht die Entwicklung neu auf, wenn es nach spätestens zwei Fahrzeuggenarationen komplett vorbei wäre. Was die EU macht spiegelt ja nicht den Weltmarkt wieder.
Rein wirtschaftlich betrachtet sehe ich es so, dass unsere Hersteller im Ausland günstiger produzieren werden, China mit ihrer massiven E-Offensive Europa mit Fahrzeugen und Werken überflutet und die USA eine win-win Situation mit beiden Konzepten hat.
Liebe Grüße
Andi

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