Grob überfogen habe ich ihn, Ammoniak habe ich erstmals überlesen, das macht es halt aber nicht besser. Die Anlage hat 2GW im Endausbau, da habe ich dann schon gelacht. Aber jetzt, auf Deinen Wunsch hin, nachgerechnet.Afunker hat geschrieben: ↑Di 12. Mär 2024, 16:25Du hast den Artikel nicht ganz durchgelesen? Der Wasserstoff wird dort in Ammoniak umgewandelt und auf Tankschiffe gepumpt. Von dort geht es dann z.B. nach Europa (Deutschland) wo z.B. in Hamburg schon ein Terminal gebaut wird.STW hat geschrieben: ↑Di 12. Mär 2024, 11:22Das Problem bleibt weiterhin: wie genug von dem Zeugs nach Europa bringen?
Dann wäre noch ein Verteilnetz nötig. Wasserstoff hat halt den Nachteil gegenüber den größeren Molekülen von Kohlenwasserstoffverbindungen, dass er gerne auch durch Metalle hinweg diffundiert. Damit dürfte die vorhandene Infrastruktur zur Gasverteilung "ertüchtigungswürdig" sein.
Dort wird es entladen und wieder zu Wasserstoff umgewandelt. Ich bin kein Ingenieur/Techniker, der das ganze nachvollziehen kann.
Aber für die Industrie in D anstatt (evtl. teuereres) Erdgas zu verfeuern und dann fast ohne CO2 Ausstoss
(auch die Frachter laufen dann wohl mit Wasserstoff?)....
Eine Unabhängigkeit von Atomkraft, Erdgas (vor allem russischem) und Kohle, wäre damit ein Stück weit voran gekommen....
Wir gehen mal davon aus, dass die 2GW tatsächlich ausschließlich Solarstrom sind und Dunkelflauten nicht durch AKWs abgefangen werden. Und tatsächlich die Transportschiffe klimaneutral unterwegs sind mit Wasserstoff / Ammoniak. Dann rechnen wir mal, was davon übrig bleibt:
Der Wirkungsgrad der Elektrolyse beträgt ca. 75 Prozent.
Die Ammoniaksynthese (Haber-Bosch-Verfahren) hat einen Wirkungsgrad von 60 Prozent.
Ammoniak-Kompression und Transport: 85 Prozent.
Ammoniak-Cracker: 70 Prozent.
WasserstoffkKompression und Transport: 90 Prozent.
Brennstoffzelle (im Idealfall, wenn der Wasserstoff nicht anders verblasen wird): 70 Prozent.
Macht im Ergebnis 17% Wirkungsgrad, aus den 2GW werden 340MW, die hinten herauskommen. Das macht also bei einem sonnigen Wüstentag von 12 Stunden rund 4GWh. Macht dann im Jahr rund 1.46TWh.
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 508 Terawattstunden Strom erzeugt, laut anderer Statistik ist der Bedarf jährlich rund 560TWh. Also ohne Verkehr und Heizung.
Wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe (bin für Hinweise dankbar), würde, wenn all das Ammonika ausschließlich nach DE geliefert würde, unglaublich 0.2% des jährlichen Strombedarfs damit gedeckt werden können.
Oder aber: laut einer McKinsey-Studie von 2018 (ich halte von dem Laden nichts, aber egal) würden wir jährlich 100TWh benötigen, falls alle Autos auf elektrisch umgestellt wären. Wir könnten also fast 1.5% der PKWs mit dieser 2GW-Anlage befeuern.
Also: was dabei herauskommt, das reicht nicht einmal für das Saarland. Jetzt stelle ich mir gerade vor, wie man diese Anlage dimensionieren müßte, wenn wir in ganz Europa auf so eine tolle Technologie umstellen wollten.
Du verstehst also, dass ich "etwas" skeptisch bin, wenn ich solche tollen Nachrichten höre? Aber ich bin mir sicher, dass wir für diese Technolgie die Fördergelder wieder mit beiden Händen verteilen.
Nun ist das alles sowieso noch nicht so ausgefeilt, siehe z.B. https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... rstoff.pdf