Der Tag war lang, daher erst jetzt mein Statement.
Bleibatterien:
- Bei 8 Stück sollte immer Mengenrabatt drin sein.
- Ich hatte ein paar Monate RPower drin - ich war von der Steifigkeit nicht sonderlich überzeugt. Da waren selbst die Kung Long besser, wenngleich nicht sonderlich langlebig
- Die Greensaver kommen recht gut in vielen Foren weg. Alternative vielleicht noch die MP22-12C (nein, ich habe keinen Werbevertrag bei denen, aber mit den MPs recht gute Erfahrungen gehabt)
- Yuasa hat wohl gelegentlich Qualitätsprobleme (kenne ich aber nur vom Hörensagen). Gervais kann da sicherlich kompetenter Auskunft geben
- ich würde keine Nassbatterien verwenden. Offene Säure kann häßlich sein bei Stürzen usw. Dann lieber BleiVlies bzw. Greensaver
- im Roller halte ich dafür im Gegensatz zu Gervais die C2-Angabe bei den Batterien für relevanter als die C5-Angabe (wobei die allerdings durchaus Rückschlüsse auf das Batterieverhalten zuläßt).
Lithiums:
- die 40AH-Typen könnten von den Abmessungen her Probleme machen, das unbedingt vorher ausmessen
- die Batterien sollten mit Spannbändern verbaut werden. Das kann je nach Roller problematisch werden, gerade wenn 20AH-Bleiakkus ersetzt werden sollen
- für die Reichweitenerfordernisse reichen die gut aus. Wenn allerdings 60AH finanziell und platztechnisch machbar wären, würde ich die auch aufgrund der geringeren Beeinträchtigung bei kalten Temperaturen bevorzugen
- beim Kauf in USA wäre ich auch vorsichtig. Im Elweb war gerade ein Thread zu möglichen Bezugsquellen. Ein seriöser Händler / Importeur macht erstmal selbst 3 Lade- / Entladevorgänge, um Frühausfälle beim Kunden zu vermeiden
- 16 Zellen ist sinnvoll, 15 ist zu wenig unter Last bei Kälte
- auch wenn man in letzter Zeit immer weniger von Problemen liest: die Thunderskys haben zumindest mal zu Frühausfällen während der ersten paar Ladevorgängen geneigt, vor zwei Jahren konnte man locker von einer Defektquote von 10% ausgehen. Das scheint laut Foren besser geworden zu sein, aber ... Garantieabwicklung mit einem Händler überm Teich fände ich wenig lustig.
- neu sind LiFeYPo4-Zellen von Thundersky, die angeblich ein besseres Kälteverhalten zeigen. Ich habe gerade von einem Test gelesen, die Aussage scheint nach meiner Lesart nur für Lasten unter 1C zu gelten - aber da sind die "alten" Thunderskys ohne Yttrium auch einigermaßen akzeptabel.
Ladegerät:
- ich fahre mit meinem Bleilader ohne weitere Modifikationen. Ich kenne den Geco42fun hinsichtlich des Ladegeräts zu wenig, aber der sollte es eigentlich auch tun. Auch der Thundersky-Lader scheint nur eine leicht modifizierte Bleiladeelektronik zu haben.
Im Zweifelsfall mal nachmessen, am besten mit einem Energieverbrauchsmeßgerät auf der 230V-Seite und einem Voltmeter über den Batterien. Zuerst sollte Primärseitig auf der 230V-Seite eine konstante Leistungsaufnahme gemessen werden, die Spannung über den Batterien sollte bis auf knapp 58V steigen. Danach fällt die Spannung auf einen konstanten Wert darunter ab (ca. 54V) bei nachlassender Leistungsaufnahme, die irgendwann gegen 8-12W enden sollte.
BMS:
- Grundsätzlich halte ich ein einfaches BMS (z.B. die Balancerboards von ebike-berlin, ähnlich bei lipopower.de) für ausreichend gegen Überladung der Zellen.
- das von Gervais aufgezeigt BMS könnte ausreichen, allerdings habe ich auf die Schnelle keine Aussage zum maximalen Balancerstrom gefunden. Behält man den orginal Bleilader, würde ich auf Nummer sicher gehen und einen Balancerstrom von 1-2A bevorzugen (es mag auch mit weniger gehen, aber da wäre ich nicht knauserig)
- da Unterspannung die Zellen tötet, ist zu beachten: den Roller nicht leerfahren. Immer schön 20% Mindestreserve drinlassen. Das sollte auch bei dem Fun für 32km Reichweite sicher reichen, danach beginnt die Risikophase. Wenn man das schön beherzigt, dann kann man auch ohne zellbasierten Unterspannungsschutz das Ganze betreiben
Preise usw.:
- Selbst wenn man günstig importiert, wird eine Zelle bei ca. 60€ liegen. Macht 960€ für 16 Zellen. Dazu noch Balancerboards, sind nochmals über 100€. Ein paar Kleinteile, und schon sind 1100-1200€ ausgegeben. Risiko: noch kann Dir keiner versprechen, dass die Batterien auch noch in 3 Jahren eine für Dich akzeptable Kapazität haben. Es deutet zwar einiges daraufhin, aber vor Ende 2011 sieht es mit diesbezüglichen Aussagen mau aus. Hinsichtlich der maximalen Anzahl von Ladezyklen sehe ich im Moment kein Problem.
- Deine Bleizellen haben 1.5 Jahre gehalten bei 4500km. Bei 460€ Einstandspreis kannst Du fast 3 Bleisätze verheizen (4.5 Jahre, 13TKm), ehe es sich gegen Lithium rechnet.
- Ich sehe die Preise für Lithiumbatterien auf Dauer sinken, auch wenn der Eurokurs gerade für unschöne Preissprünge nach oben gesorgt hat. Insofern wäre auch zu überdenken, zunächst die nächsten 1.5 Jahre mit Blei zu überbrücken und dann erneut die Entscheidung zu treffen, dann allerdings basierend auf aktuellen Preisen und 3 Jahre Erfahrung anderer E-Fahrer mit den Thunderskys. Andererseits: 30Kg weniger im Roller ist schon ein Argument
