Elektroroller-Forum.de

Hallo Leute,
ich bin Besitzer des ATU E-Cruisers Modell 2019, zugelassen als 45 km/h Kleinkraftrad.
Mir sind die 45 km/h oft nicht ausreichend und ich werde in der 50-er Zone gefährlich überholt.
Ich wollte daher mal fragen, ob es möglich ist, das Ding “legal zu tunen”, d.h. die elektronische Drossel zu deaktivieren.
Ein Freund von mir hat einen ähnlichen Roller - selbes Gewicht, ebenfalls 3000 Watt und das Ding fährt offen ca. 70 km/h.
Damit wäre ich voll zufrieden.
Klar hält der Akku dann nicht mehr so lang, aber ich möchte mir eh einen zweiten besorgen.
Ich habe einen 125er Führerschein, darf also von der Geschwindigkeit her 70 km/h mit dem Zweirad fahren und mehr - nur wie ist das mit der Zulassung und dem TÜV?
Muss der TÜV das dann abnehmen?
Oder kann ich das Teil einfach als 125-er zulassen und fertig?
Oder ist das ne Idee, die ich mir relativ schnell wieder abschminken kann…?
Lieben Gruß,
Johannes

Sameroney hat geschrieben: ↑

Mi 9. Jun 2021, 14:19

Hallo Leute,
ich bin Besitzer des ATU E-Cruisers Modell 2019, zugelassen als 45 km/h Kleinkraftrad.

Du sagst es.....

Sameroney hat geschrieben: ↑

Mi 9. Jun 2021, 14:19

Ich wollte daher mal fragen, ob es möglich ist, das Ding “legal zu tunen”, d.h. die elektronische Drossel zu deaktivieren.
Ein Freund von mir hat einen ähnlichen Roller - selbes Gewicht, ebenfalls 3000 Watt und das Ding fährt offen ca. 70 km/h.
Damit wäre ich voll zufrieden.

Da wären noch Fragen offen: Meinst du 3000 W Dauer oder Spitze bei wieviel Volt? 60 oder 72 V?
Ja ist möglich. Durch Eingriff in den Controller per PC und spez. Software des Originalherstellers (nicht ATU).
Dann ist der Roller nicht mehr so für den Strassenverkehr zugelassen und du fährst damit illegal herum.
Bei einem Unfall, wird jede Versicherung die Zahlung für den Fremdschaden zu deinen Ungunsten ablehnen!

Sameroney hat geschrieben: ↑

Mi 9. Jun 2021, 14:19

Klar hält der Akku dann nicht mehr so lang, aber ich möchte mir eh einen zweiten besorgen.

Ja und? Dann wird die Reichweite durch erhöhen der Endgeschwindigkeit noch weniger und das auch mit einem zweiten Akku.
Besser gleich einen grösseren, mit neuerer Zellentechnologie, einbauen.
(habe ich bei meiner Wuxi M3 auch vor)

Sameroney hat geschrieben: ↑

Mi 9. Jun 2021, 14:19

Ich habe einen 125er Führerschein, darf also von der Geschwindigkeit her 70 km/h mit dem Zweirad fahren und mehr - nur wie ist das mit der Zulassung und dem TÜV?

Dein Führerschein ist bei einer Kontrolle erst einmal völlig schnuppe.
Im Nachhinein wird dich der Richter fragen was das sollte, obwohl du in der Fahrschule hingewiesen wurdest, welche FS-Klassen es gibt
und wie die Zulassungsbestimmungen für Krafträder sind...
Deine Zulassung ist flöten, nach dem "Tunen".
Es kann sogar passieren, dass dein Roller von der Zulassungstelle bzw. dem Richter am Verwaltungsgericht beschlagnahmt und vernichtet wird!
Du bekommst ihn nicht mehr zurück....

Sameroney hat geschrieben: ↑

Mi 9. Jun 2021, 14:19

Muss der TÜV das dann abnehmen?
Oder kann ich das Teil einfach als 125-er zulassen und fertig?
Oder ist das ne Idee, die ich mir relativ schnell wieder abschminken kann…?
Lieben Gruß,
Johannes

Ja Johannes, schminke dir das mal schnell ab! Der TÜV (oder jede andere Prüfstelle wie KÜS, DEKRA usw.)
nehmen diesen Roller zur Einzelabnahme gar nicht an. Geht auch nicht, da der Hersteller kein vergleichbares KKR auf dem Markt hat.

Früher wo bei Benzinrollern es eine 125er, 80er und 50er Version gab (125 ccm gedrosselt auf eine 80 Km/h oder gar 50 Km/h),
war das möglich die Drossel zu entfernen und mit einer Einzelabnahme wieder zuzulassen. Legal versteht sich.
(vorausgesetzt der Inhaber hatte dann 1 A oder 1B FS heute A 1 oder A 2)
Hatte ich 1996 bei einer Benelli Spring machen lassen und bin illegal mit 80/90 Km/h (da baugleich es eine Aprilia als 125er gab) gefahren....

freiwillige Zulassung?
https://www.honda-innova.de/viewtopic.p ... 0696f4dcaa
https://mopedwiki.de/zulassung
https://pommes-maen.de/freiwillige-zula ... ccm-moped/

hier im Forum hat das auch schon jemand mit einem E-Roller durchgezogen.

@Thunder 115:
Das ist die andere Lösung über die freiwillige Zulassung und damit zu einem Wechsel von Versicherungskennzeichen zu einem "richtigen" Kennzeichen.

Dann ist man einige Probleme los im Verkehrsalltag....
1.Kein Anhalten und überprüfen durch die Ordnungsmacht, wenn man mal schneller als 50 Km/h an Stellen unterwegs ist, wo mehr als diese erlaubt sind.
2.Andere Verkehrsteilnehmer (insbesondere PKWs) halten mehr Abstand ein (man fährt sowieso schneller als andere mit seinem E-Roller an...)
3.Andere Verkehrsteilnehmer respektieren über das Kennzeichen,
dass man schneller als die 50er mit Versicherungskennzeichen, unterwegs sein kann.

Wenn bei meiner der grössere (und bessere) Akku verbaut ist, werde ich die auch so anmelden,/zulassen.

Bei uns in Österreich wäre so etwas eine Einzeltypisierung. Theoretisch machbar, nur mit heftigen bürokratischen Hürden und Kosten verbunden, sodass sich das oft gar nicht auszahlen würde. Die 125er Elektroroller sind immer mehr im Kommen, was sich da die letzten 2 Jahre getan hat, ist gigantisch.
Also mein Tipp wäre:
E-Cruiser verkaufen und eine 125er im Angebot (vielleicht ab Herbst, im Moment ist der Markt sehr dünn) kaufen, z.B. der Sunra Robo kostet gerade mal 3300 Euro. Ich denke, dass das immer noch billiger kommt.
Dazu kommt, dass ein 45km/h Roller nicht zwangsläufig für 70+ ausgelegt ist, auch wenn sich diese oft "ähnlich" sehen (Fahrwerk, Bremsen...).

Ich habe übrigens den 125er-Zusatz aus dem gleichen Grund wie Johannes gemacht, weil ich es tw. als lebensbedrohlich (Großstadt Wien) empfunden habe.

Versuchen kann man alles, am besten einfach mal bei einer prüfstelle anfahren und fragen. Die können dir sagen was möglich ist und was nicht.

Hey Leute,
vielen Dank für eure Antworten.
Ich habe jetzt mal ein bisschen recherchiert und im Prinzip kann ich das vergessen.
Ich habe halt eine ABE und die geht bis 45 kmh und ich müsste an den Bremsen und am Fahrgestell was weiß ich was alles verändern und umbauen das der TÜV mir das abnimmt.
Kostet viel Geld und ZEit, lieber sparen und einen Roller mit ABE kaufen der 90 fahren darf…

Ist wahrscheinlich deutlich günstiger.

Moin!

Ich habe das bei meinem Vectrix geschafft: Ursprünglich als Kleinkraftrad eingestuft habe ich ihn umprogrammieren lassen und dann von TÜV und Straßenverkehrsamt eine Zulassung als Leichtkraftrad bekommen. War auch gar nicht soo teuer: 100 € vielleicht und ein Nachmittag ist dabei draufgegangen.

ABER: Der Vectrix existiert baugleich als L1e und L3e Fahrzeug. Ich konnte also recht problemlos ein COC (ok, nochmal 200 €) für das Leichtkraftrad bekommen. Wenn es das für den Roller nicht gegeben hätte, dann hätte ich es wohl vergessen können

Wenn der ATU E-Cruiser nicht vollkommen emotional mit etwas verbunden ist oder er deine große Liebe ist, dann vergiss es und kauf dir einen 70er Roller oder gleich nen 125er...

Ich kann es verstehen, den Versuch zu starten.
Aber ehrlich, richtig sinnvoll ist es nicht.