RGNT Konkurs

für die klassischen Schwedischen Schmuckstücke
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STW
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RGNT Konkurs

Beitrag von STW »

So, es hat RGNT erwischt. Statt geplanter 800 Verkäufe dieses Jahr sind es wohl nur 150 geworden, und wenn ich die Übersetzungen der Berichte richtig verstanden habe, ist wohl eine Menge Material bestellt, bezahlt und vorhanden, die Entwicklungskosten sind auch bezahlt, aber es fehlt trotzdem an Cash, um weitermachen zu können.

Das ist wohl die Primärquelle: https://www.breakit.se/artikel/38542/el ... -forluster

Etwas ausführlicher hier: https://norrahalland.se/nyheter/rgnt-i-konkurs/39361

Und etwas kürzer hier: https://www.alltommc.se/svenska-rgnt-i-konkurs/

Nun ahne ich wenigstens, warum meine Mailanfrage zu den Gepäckträgern in Chrom nicht beantwortet worden ist. Da hilft der "Code of Conduct" nun auch nicht mehr weiter. Wenigstens habe ich nicht in die Gewährleistungsverlängerung für den Akku investiert.
RGNT V2 ab 01/23 > 13000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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MEroller
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Re: RGNT Konkurs

Beitrag von MEroller »

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STW
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Re: RGNT Konkurs

Beitrag von STW »

Naja, die Kiste läuft ja, und die dürfte auch weiterlaufen, falls irgendwann mal die Server weg sein sollten. Und die Inspektion zum Gewährleistungserhalt kann ich mir nun auch bei den Berlinern ersparen.
Man kann nur hoffen, dass ein Investor einen Weg sieht, den Laden zu übernehmen und fortzuführen. Die Plattform ist fertig entwickelt, und es gibt wohl genug fertige Maschinen und Teile am Lager, um weitermachen zu können, falls Gehälter und Infrastruktur weiter bezahlt werden (nach meinem Verständnis der Zeitungsartikel). Mögliche Ersatzteile sind, bis auf den Softwareanteil, eigentlich nicht so kritisch, da viel Standardware verbaut worden ist. Ich glaube aber kaum, dass jemand die Einzelteile aufkauft, und damit das europaweite Ersatzteilgeschäft für lediglich 150 Maschinen aufzieht.

Eigentlich hätte ich bei dem Wind, der gemacht worden ist, mit höheren Absatzzahlen gerechnet. Die waren auf so ziemlich jeder einschlägigen Messe, haben Kooperationen in vielen Teilen Europas angezettelt, der Marketingaufwand war schon enorm. Und die Tage erst verkündet, dass es jetzt in Osteuropa losgeht in mehreren Ländern.
Wenn man sich überlegt, dass die Navi-Software für gerade mal 150 verkaufte Maschinen entwickelt und bezahlt worden ist, und da m.E. Entwicklerjahre nur für die Software der Maschine draufgegangen sind, dann ist das schon seltsam.

Bei den Pleiten, die wir allein dieses Jahr erlebt haben, kann man sich schon fragen, ob elektrische Motorräder überhaupt eine Zukunft haben. Und ich sehe noch locker 2 - 3 Hersteller größerer Maschinen bis Ende nächsten Jahres absterben.
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Re: RGNT Konkurs

Beitrag von error »

Ich schätze es wird sich ein Investor finden.

Allerdings sind 150 Fahrzeuge pro Jahr wirklich wenig.

Hoffentlich wird es ein lokaler Investor und alles bleibt wie es ist.

Leider nicht meine Preisklasse, aber die Mischung aus Retro und wertigen Komponenten passt.

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ducatodriver
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Re: RGNT Konkurs

Beitrag von ducatodriver »

Passt ja zum Händler sterben in Deutschland :cry:
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Markus Sch.
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Re: RGNT Konkurs

Beitrag von Markus Sch. »

Das Motorrad sieht schön aus. Aber für das was es bietet (Akku, Leistung, nicht mal ABS) ist es zu teuer. So war abzusehen das die notwendigen Verkaufszahlen nicht erreicht werden.
Es gibt ja einen Kreis von Zweiradfahrern die elektrisch fahren wollen. Doch dieser ist nur ein kleiner Bruchteil von den Zweiradfahrern überhaupt. Wer heute Motorrad fahren will kauft einen Verbrenner und denkt im allgemeinen nicht daran ein Elektrozweirad zu kaufen.
Wenn man bedenkt wie viele Anbieter es bereits gibt dann haben es neue Anbieter schwer. Vor allem wenn sie hohe Preise verlangen.

Die erste Frage die gestellt wird ist immer die nach der Reichweite und dann kommt der Einwand das man ja Touren mache wolle und das das kaum möglich sei wenn das Laden so lange dauere. Ich denke wichtig ist das die Möglichkeit ein Elektrozweirad schnell (30 Minuten von 20-80%) zu laden auch für die kleineren Akkus kommt.

STW
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Re: RGNT Konkurs

Beitrag von STW »

Das Dingen war nicht zu teuer für das was es bietet - aber klar, wenn man mit Chinamaschinen vergleicht, dann ist hier alles zu teuer, und damit könnte man sich jegliche Produktion in Europa abschminken. Das Dingen war nicht mal 5K€ teurer als eine Alrendo, aber bei erheblich besserer Verarbeitungsqualität. Aber nun ist das Geld der Alrendofahrer nach China und nicht nach Europa gegangen ... Mein 2222€-Chinaverbrenner hat das von manchen Leuten geliebte ABS, nur was nutzt es, wenn man mit der Bremse nicht mal an die Blockiergrenze kommt?

E-Autos kann man preislich nur kaufen, weil die massiv von allen Seiten subventioniert werden. Die elektrischen Kawas mit ihren Miniakkus existieren nur, weil die von den Verbrennermaschinen finanziell durchgetragen werden, ich glaube aber nicht, dass Kawa die Dinger tatsächlich verkaufen möchte. Bevor man also jammert "zu teuer" muss man sich die Alternativen anschauen, und bis auf Zero und Ovao gibt es keine, wobei ich aber mehr RGNT-Verkäufe erlebt habe als Ovao-Verkäufe. und mir beide Maschinen aus Gründen nicht zusagen.

In Berlin sind ungefähr zeitgleich mit meiner rund 8 RGNT-Maschinen der aktuellen Generation an Kunden gegangen, die Vorgängerversion kommt noch hinzu. Rechnet man das hoch, dann wäre das Kaufpotential mindestens 1 Maschine pro 500.000 Leute, und damit sollte man allein in Deutschland mehr als 150 davon verkaufen können.
Der Durchschnittslohn 1965 war 9.229DM, das war gleichzeitig das Familieneinkommen. Eine Honda C72 kostete 2250DM, also rund 1/4 des durchschnittlichen Jahresverdienstes.
Das Jahresbrutto 2023 liegt, je nach Statistik, bei rund 50.000€ (Vollzeitbeschäftigte) pro Verdiener. Eine RGNT kostet rund 1/3 des durchschnittlichen Jahresverdienstes, oder 1/6 einer Doppelverdienerehe.
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Re: RGNT Konkurs

Beitrag von E-Bik Andi »

Das kannst Du so nicht vergleichen @STW. Inflation, Mietkosten, sonstige Kostensteigerungen etc. Wenn Du 1965 mit 100DM zum Lebensmittelkauf gingst, brauchtest Du zwei Einkaufswägen 8-)
Konsumgüter sind viel billiger geworden- das hebt aber die restlichen Ausgaben pro Monat bei Weitem nicht auf. Man müsste also eher vergleichen, wieviel "Spielgeld" am Monatsende noch zur Verfügung steht- Inflationsbereinigt versteht sich.
Liebe Grüße
Andi

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Gearsen
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Re: RGNT Konkurs

Beitrag von Gearsen »

So ein Mist. So ein schönes Bike. So ein gutes Konzept.

Aber ja, die Kaufzurückhaltung, weil einfach alles sauteuer geworden ist, ist ein Grund dafür, dass wenige diese Maschinen gekauft haben.

Zero hat ähnliche Probleme und auch da mache ich mir schon Sorgen. Elektroautoabsatz ist auch "nur" auf Vorjahresniveau. Die "Hockeykurve" hängt.
07.2018-01.2023: Segway Ninebot One E+ 320Wh (RIP)
11.2018-05.2022: Hyundai Kona 64kWh Premium Dark-Knight
09.2019-03.2021: The Urban #HMBRG V3 StVO 374Wh
08.2020: SuperSoco TC 3,6kWh (2x 60V 30Ah Batterie)
05.2022: Hyundai IONIQ5 72,6kWh AWD Uniq Relax Solar 20" Atlas White Innen schwarz

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Re: RGNT Konkurs

Beitrag von STW »

Ich weiß, Vergleiche hinken. Tatsächlich hat sich 1965 natürlich kaum ein Familienvater eine Honda gekauft, sondern eher eine Kreidler Florett für den Arbeitsweg. :) Motorräder als Lifystyle-Fahrzeug gab es in nennenswertem Umfang erst ab ca. 10-15 Jahre später. Ein eigenes Auto war noch nicht die Regel. Die Mehrwertsteuer kam erst 1968, für viele (Öko-)Spinnereien wurden keine Steuern fällig (Energie, CO2, Kriegsunterstützungen für andere Länder, ...), und nur bei den besser betuchten zog gerade der erste Schwarzweiß-Fernseher ein. Eine vierlöpfige Familie konnte von einem Gehalt leben, ggf. ein Auto halten, und oftmals ein Haus abzahlen.

Der VW-Käfer kostete ca. 4500DM, also rund das Doppelte der Honda. Heute kostet der Golf ab 29.275€, also rund das Doppelte der RGNT, oder einer Zero, oder einer Ovao. Der ID.3 geht ab ca. 40T€ los, also das 2.5-fache eines E-Mopeds. Allerdings stellt sich heute i.d.R. nicht die Frage Auto oder Motorrad, sondern welches Motorrad als Hobbyfahrzeug neben das Auto gestellt wird.

Aber egal. Die RGNT ist verarbeitungsmäßig Oberklasse, die Software funktioniert und Bugs wurden nach und nach korrigiert, und als Pendlermaschine ist das Teil super. Ich hoffe, die wird mich bis zu meinem Ruhestand begleiten. Von daher nicht zu teuer, gemessen am Gegenwert.

Zero hat leider sein Händlernetz ausgedünnt, sonst wäre das evtl. eine Alternative gewesen, auch wenn die mir aus diversen Gründen nicht sonderlich gut gefallen (sie gefallen, aber eben nicht _gut_). Die Ovaos sind auch nur nach meinem Gefühl in homöopathischen Dosen vom Markt gekauft worden, dürften also auch zu den gefährdeten Arten zählen neben Ebroh und Ray.
RGNT V2 ab 01/23 > 13000km
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