Tinbot F10 Gabel-Simmeringe undicht
Verfasst: So 8. Jan 2023, 00:34
Hallo, bei vielen Telegabeln werden schnell die Simmeringe undicht. Bei Chinarollern werden dann in der Regel die gesamten Holme ausgetauscht. Auf Garantie bleibt es für den Kunden kostenneutral, aber ressourcenschonend ist es nicht. Im Fall der hier vorgestellten F10 war die Garantie abgelaufen und die Gabelholme waren grade nicht lieferbar.
Daher möchte ich eine Reparatur vorstellen, die billiger und umweltfreundlicher ist, zu Verbesserungen führt und auf viele Chinaroller anwendbar ist.
Erstmal schaue ich auf die Ursache. Spritzwasser und Dreck laufen am Gabelholm herab. Die Staubschutzkappe kann es nicht aufhalten. Daher steht das Wasser über dem Simmering im Tauchrohr. Der Sicherungsring ist hier aber sehr rostanfällig. Also läuft der Simmering dauerhaft in einer Rost-Dreck-Brühe. Das geht nicht lange gut. Oft rostet auch die Chromschicht auf dem Standrohr.
Einmal vorweg: Mit Faltenbälgen wäre das nicht passiert. Sieht zwar nicht so gut aus, aber ich habe alle meine Motorräder damit ausgerüstet und dann nie wieder Ärger gehabt. Daher hat die Tinbot zum Schluss auch Faltenbälge bekommen (z.B. sowas: https://amzn.eu/d/algxIFx).
Die Reparatur: Rad, Schutzblech und (leider) auch Frontverkleidung demontieren und die Gabel aus der Brücke ausbauen. Gabelholm über eine Auffangschüssel halten und die Schraube unten lösen. Dann die obere Verschlussschraube zur Entlüftung herausdrehen und Gabelöl ganz auslaufen lassen. Anschließend die Gabel auseinanderziehen und darauf achten, wie die Teile montiert waren.
Dann habe ich die Aufnahme für den Simmering gereinigt und poliert. Den Sicherungsring hätte ich wahrscheinlich bei Louis bekommen, habe ihn aber mit selbstklebendem Schrumpfschlauch überzogen. Die Simmeringe bekommt man nicht im Fachhandel. Aber im Internet gibt es sie reichlich, weil diese Größe (31x43x10,3 mm) bei zahlreichen kleinen japanischen Motorrädern der 80er Jahre verbaut waren, z.B. Honda CB 125 oder XL 185, die ich beide mal gefahren habe (etwas zu teuer, aber passend: https://amzn.eu/d/hk9cI79).
Wenn alles wieder zusammengeschraubt ist, muss noch Gabelöl eingefüllt werden. Welche Konsistenz und Menge da reingehört, sucht man vergebens - kein Wunder, defekte Gabeln werden ja entsorgt. Ich habe gängiges Öl (ich glaube medium 10 W) genommen und beide Seiten gleichmäßig befüllt. Ich glaube, 80 ml auf jeder Seite, obwohl ich hier im Forum von viel geringeren Mengen gelesen habe. Es darf nicht soviel sein, dass das Öl aufschäumt. Meiner Meinung nach wird die Konsistenz und die genaue Menge oft überschätzt. Jedenfalls ist die Gabel wie neu und federt und dämpft bestens.
Ganz umsonst ist der Spaß nicht: die Simmeringe kosteten ab 7 € /Stück, Gabelöl 1 Liter ab 12 € (ist viel zu viel, aber ich habe keine kleinere Menge gefunden), ggfs. Sicherungsringe ab 4 €, Faltenbälge ca. 20 € - summa summarum also ca. 50 €. Dann sollte aber für immer Ruhe sein. Wer günstigere Quellen kennt oder Tipps zur Ergänzung bzw. Korrektur hat - her damit!!!
Daher möchte ich eine Reparatur vorstellen, die billiger und umweltfreundlicher ist, zu Verbesserungen führt und auf viele Chinaroller anwendbar ist.
Erstmal schaue ich auf die Ursache. Spritzwasser und Dreck laufen am Gabelholm herab. Die Staubschutzkappe kann es nicht aufhalten. Daher steht das Wasser über dem Simmering im Tauchrohr. Der Sicherungsring ist hier aber sehr rostanfällig. Also läuft der Simmering dauerhaft in einer Rost-Dreck-Brühe. Das geht nicht lange gut. Oft rostet auch die Chromschicht auf dem Standrohr.
Einmal vorweg: Mit Faltenbälgen wäre das nicht passiert. Sieht zwar nicht so gut aus, aber ich habe alle meine Motorräder damit ausgerüstet und dann nie wieder Ärger gehabt. Daher hat die Tinbot zum Schluss auch Faltenbälge bekommen (z.B. sowas: https://amzn.eu/d/algxIFx).
Die Reparatur: Rad, Schutzblech und (leider) auch Frontverkleidung demontieren und die Gabel aus der Brücke ausbauen. Gabelholm über eine Auffangschüssel halten und die Schraube unten lösen. Dann die obere Verschlussschraube zur Entlüftung herausdrehen und Gabelöl ganz auslaufen lassen. Anschließend die Gabel auseinanderziehen und darauf achten, wie die Teile montiert waren.
Dann habe ich die Aufnahme für den Simmering gereinigt und poliert. Den Sicherungsring hätte ich wahrscheinlich bei Louis bekommen, habe ihn aber mit selbstklebendem Schrumpfschlauch überzogen. Die Simmeringe bekommt man nicht im Fachhandel. Aber im Internet gibt es sie reichlich, weil diese Größe (31x43x10,3 mm) bei zahlreichen kleinen japanischen Motorrädern der 80er Jahre verbaut waren, z.B. Honda CB 125 oder XL 185, die ich beide mal gefahren habe (etwas zu teuer, aber passend: https://amzn.eu/d/hk9cI79).
Wenn alles wieder zusammengeschraubt ist, muss noch Gabelöl eingefüllt werden. Welche Konsistenz und Menge da reingehört, sucht man vergebens - kein Wunder, defekte Gabeln werden ja entsorgt. Ich habe gängiges Öl (ich glaube medium 10 W) genommen und beide Seiten gleichmäßig befüllt. Ich glaube, 80 ml auf jeder Seite, obwohl ich hier im Forum von viel geringeren Mengen gelesen habe. Es darf nicht soviel sein, dass das Öl aufschäumt. Meiner Meinung nach wird die Konsistenz und die genaue Menge oft überschätzt. Jedenfalls ist die Gabel wie neu und federt und dämpft bestens.
Ganz umsonst ist der Spaß nicht: die Simmeringe kosteten ab 7 € /Stück, Gabelöl 1 Liter ab 12 € (ist viel zu viel, aber ich habe keine kleinere Menge gefunden), ggfs. Sicherungsringe ab 4 €, Faltenbälge ca. 20 € - summa summarum also ca. 50 €. Dann sollte aber für immer Ruhe sein. Wer günstigere Quellen kennt oder Tipps zur Ergänzung bzw. Korrektur hat - her damit!!!