Wo bleibt der Massenzulauf?

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achim
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Re: Wo bleibt der Massenzulauf?

Beitrag von achim »

Meiner Beobachtung nach ist das keine Frage von E oder Verbrenner. Motorisierte Zweiräder werden im Stadtbild seit Jahren immer weniger. Der Rückgang ist dramatisch und betrifft alle Arten von Zweirädern. Ausgenommen natürlich die Motorräder sie als reine Hobbygetäte bewegt werden. Gab es hier vor 20 Jahren noch jede Menge Roller, vor allem billige Rex aus dem Baumarkt, die man damals noch für 500 Euro bekam, so kosten Roller heute ab 3000 Euro. Einfach zu teuer. Und dann haben auch Fahrräder und vor allem Pedelecs dem Roller das Wasser abgegraben. Hier in Erlangen seh ich tatsächlich kaum noch einen Roller. Aber ungezählte dicke Autos und Pedelecs.

monkeystador
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Re: Wo bleibt der Massenzulauf?

Beitrag von monkeystador »

Hier ein paar Gründe:
* Demografischer Wandel -> mehr alte Leute, lieber Auto oder zu alt für Zweirad
* Die jungen hier Posen lieber mit Autos. Neuköln ist echt schlimm.
* In Berlin gibts starke Leihroller Anbieter. Dance per Monatsabo und Emmy für Minutenpreise. Dann noch die BVG und SBahn. Die blöden miniRoller für Geld gibts auch noch. Dann sind überall Baustellen. Wer das weiß will eigentlich gar nicht mehr fahren. Die Verkehrssituation in Berlin ist eine Katastrophe. Auch zu viele Volldeppen hier die keine Verkehrsregeln beachten, kennen oder bewußt ignorieren. Fahrrad wie Auto. Aber junge Roller aber ich sehe auch täglich Motorrad wie Rollerfahrer ( gfühlt mehr Rollerfahrer ) die sehr zweifelhafte Maneuver bringen.
* Billiglohnland
* Angst vor Akku's die in der Wohnung beim Laden brennen
* Reichweitenangst ( das trifft noch mehr die E Motrradfahrer )
* Fest verbaute Akkus können die meisten nicht in Mietwohnungen laden
* Absurde Strompreise an den Ladesäulen. Lidl ist z.B. noch ok < 30cent für "langsames" AC laden. Aber andere nehmen dann doch schon gleich 60 oder sogar 70cent/kwh
* Preis zu hoch!!!

Also Pedelecs sind aber wirklich das absurdeste was geht. Entweder schnell und dann unterschätzen die Leute die Gefahr für sich und andere. Weil 20kg auf 30-40km/h knallt schon. Oder langsam, dann ist ein Pedelec nur was für Weicheier. Zumindest hier in B. hier ist der höchste Berg die Bordsteinkante ;D Sogar meine 60+ Nachbarin fährt Rad und bugsiert das immer vom Keller auf die Strasse. Die Leute sind einfach nur faul.
Und dann sind die Dinger noch echt absurd teuer. MEhr als 300 Euro für ein Stadtfahrrad muss es echt nicht sein. Nur zum Posen halt. Die muss man dann aber auch immer in die Wohnung oder Keller bringen. Wird ja sonst geklaut.

der niederrheiner
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Re: Wo bleibt der Massenzulauf?

Beitrag von der niederrheiner »

In meiner Blase hier in Rheydt, seh' ich nur das am nachbarlichen Gymnasium die 125ccm? Mopeds mehr werden. Und auf'm Biker4Kids Korso am letzten Samstag, waren mal eben 1.500-2.000 Mopeds, die da mitfuhren. . .


Stephan

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rainer*
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Re: Wo bleibt der Massenzulauf?

Beitrag von rainer* »

Das sehe ich hier nicht. Ich hab nur Hoffnung, dass durch die Senkung der Altersgrenze für die 45er Mopeds sich die Nutzungszahlen wieder etwas positiver entwickeln. Bei der Grenze mit 16 Jahren Moped und 17 Jahren Auto war die Motivation einfach nicht vorhanden, für das eine Jahr einen Führerschein zu machen und so ein Fahrzeug zu zu legen. Und ich denke, wer in der Jugend den Zug verpasst hat, kommt dann höchstens dazu, sich in der Midlifecrisis eine Harley zu kaufen und am Sontag bei schönem Wetter in unsicherer Fahrweise auszuführen...

Und dann sind auch die "Elterntaxis" schuld. Ich komme aus dem ländlichen Raum. und mein Vater hätte mich auf Nachfrage auchgefahren - zu jeder Tages und Nachtzeit. Aber er wußte eben auch, dass ich nur auf das Angebot zurückkomme, wenn es wirklich erforderlich ist. Und nicht, weil ich zu faul zur Nutzung von Bus, Zug, Fahrrad oder der eigenen Füße bin. Im Umklreis von 10 km wurde eigentlich alles mit dem Fahrrad erledigt - und ab 15 dann mit dem Moped. Ich kenne Eltern, die verbieten ihren Kindern das Mopedfahren oder sogar das Fahrradfahren, weil es zu gefährlich wäre. :roll:

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guewer
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Re: Wo bleibt der Massenzulauf?

Beitrag von guewer »

Großer Nachteil des Rollers ist der mangelnde Schutz des Fahrers vor den Unbilden des Wettera. Diesen Mangel haben eben alle Zweiräder. Und da wir hier zu sagen wir mindestens 50 % zweiraduntaugliches Wetter haben, wird das immer nur ein reines "Saisongeschäft" bleiben.

Kann ich dann letztlich meinen Pkw aber nicht gänzlich abschaffen, ist der Roller eben eine Zusatzinvestition, die man sich erst einmal leisten können muß. Elektro sind ja auch sauteuer. Mit 500 € für einen Verbrennerroller wie vor 25 Jahren ist da nichts mehr zu wollen.

Im übrigen würde flächendeckendes Tempo 30 in Städten ja letztlich auch die 45er Roller massiv ausbremsen. Bessere Lösung wäre da, wenn sich der Roller leistungsmäßig mehr ans Auto annähert, damit er eine echte Alternative zu ihm wird (zumindest bei gutem Wetter). Also Tempo 60 statt 45 für so Kleinkrafträder würde schon einen gewissen Schub bringen.

Ansonsten fände ich im Zweiradbreich ein Verbot von Verbrennern sinnvoll. Die Elektrorollertechnik ist schon längst ausgereift und es ist auch kein so großer Sprung wie beim Auto mit superstarken Ladern, wo erst extra Stromtrassen gelegt werden müssen.

China hat das ganze vor mehr als 10 Jahren schon vorgemacht, und letztlich - wenn alle elektrisch Zweirad fahren - gerät die lahme deutsche Verwaltung auch unter Zugzwang, und muß die Ladeinfrastruktur ausbauen. Eigentlich bräuchten sie ja nur Gesetze vereinfachen bzw. Vorgaben machen.

Z.B. nehr öffentlich zugängliche und - wegen der Einfachheit kostenlose - Schuko-Steckdosen an z.B. Supermärkten, Einkaufszentren und öffentichen Gebäuden. Eine 5er-Reihe Schukos an der Hauswand eines Supermarktes würde da schon genügen. Kostenaufwand: 200 €. Allein das würde die "Klein-E-Mobilität schon viel attraktiver zu machen.

Was die E-Roller-Hersteller noch tun müssten: Endlich 'mal richtige Schnelladegeräte entwickeln und standardmäßig mit ausliefern. Mit sagen wir 1,5 bis 2 kW Ladeleistung, und nicht nur so popelige 250 oder 400 W, wo man die ganze Nacht mit aufladen muß. Dann könnte man unterwegs auch seinen Akku bereits während des Einkaufs wieder um 50 oder 60 % aufladen.

Die Akkus stecken solche Ladeleistunen nämlich locker weg. Schließlich müssen sie auch 3 kW-Motoren befüttern. Somit muß das auch in der anderen Richtung (beim Laden) möglich sein.
Inoa S5-Li + 2. Akku + 2 Ladegeräte mit je 7A => Original 4A-Lader verkauft. 11/2023 12A China-Ladegerät gekauft und umgebaut. Seit 11/2022 Tuning-Controller verbaut. Windschild (empfehlenswert) seit 03/2022. Gesamtpreis per 01/2022: 2.930 €.

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