Überwintern - Sulfatieren von Bleibatterien

Beachcruiser

Ãœberwintern - Sulfatieren von Bleibatterien

Beitrag von Beachcruiser »

Um meinen eigentlich abgeschlossenen Thread "Controller oder Nabenmotor" nicht zu verwässern, mache ich ein neues Thema auf.

@Rollmops

Danke, interessante Seite mit dem Ladegerät!!

http://www.microcharge.de/index.php?pag ... &Itemid=62

Habe Kontakt mit Thomas Rücker aufgenommen - dieser meint, man könne problemlos alle 4 Batterien parallel zum Power-Pulsar anschließen.

Mind. 2 Wochen - besser noch 4 Wochen angeschlossen bis alles Sulfat wieder in Aktivmaterial zurückverwandelt wird.

Zum Überwintern auch längeres Anschließen sinnvoll bzw. problemlos.


Zwar habe ich wie Peter51 die Aktivatoren bestellt, überlege aber, ob ich mir nicht zusätzlich zwecks Widerbelebung meiner alten Batterien zulege...



Andere Erfahrungen bitte aufführen!!

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Joehannes
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Re: Ãœberwintern - Sulfatieren von Bleibatterien

Beitrag von Joehannes »

Das hört sich ja gut an, wie in der Werbung manchmal. Erfahrungsberichte wären mir aber lieber bevor ich so etwas bestelle.
Ich merke schon, ich brauche noch einen Batterieraum. :(

STW
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Re: Ãœberwintern - Sulfatieren von Bleibatterien

Beitrag von STW »

Eine kurze Googlesuche ergibt auf diversen Seiten folgende Aussagen:
- Sulfatierungen PbSO4 sind nie vollständig wegzubekommen, wenn überhaupt nur die jüngeren Schichten.
- Eine Sulfatierung kann teilweise mit zyklischer Vollladung korrigiert werden.

Das sind Aussagen und Forschungsergebnisse, die sich zumeist auf offene BleiSäureakkus beziehen, und nicht auf AGM, bei denen sich die Sulfatkristalle schön ins Vlies drücken können, ebenso wie Bleidendriten. Je nach Akku kann man mit Ladespannungen von über 2.75V pro Zelle arbeiten, um Sulfatierungen zu lösen, bei offenen Akkus kippt man hinterher destilliertes Wasser nach, und bei AGM geht trotz Rekombinationschemie einiges an Flüssigkeit verloren, was auch wiederum zum Kapazitätsverlust führt.

Also: der beste Schutz gegen Sulfatierung ist, die Zellen stets voll aufgeladen zu lagern. Wer den Akkus was gutes tun will, kauft sich für ordentliches Geld ein Ladegerät mit IUIa-Ladekennlinie, das auf die verbauten Zellen hin programmierbar ist. Das kostet ungefähr soviel wie 2 Akkusätze, oder ein billiger Chinaroller, oder einmal Lithiumzellen.

Wer partout ein esoterisches Wundermittelchen will, kann sich natürlich irgendwelche Zauberkisten kaufen. Allerdings habe ich die besten Erfahrungen mit Akkuverkabelungen gemacht, die in einer Juni-Vollmondnacht von vestalischen Jungfrauen aus Kupfer- und Feinsilberfäden geflochten worden sind. Die Isolierung muß aus gesegnetem Kautschuk gezogen werden. Da hat man dann eine gute Materialkombination.
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NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
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Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Beachcruiser

Re: Ãœberwintern - Sulfatieren von Bleibatterien

Beitrag von Beachcruiser »

Hmm...schon ernüchternd, was STW da so schreibt :?

Vor lauter Neugierde spiele ich mit dem Gedanken, Versuchskaninchen zu spielen und mir den Power-Pulser zu zulegen...

...um meine mittlerweile schon länger lagernden (5 St.) orig. Silikon-Batterien damit wiederzubeleben bzw. zu versuchen :roll:

=> muss noch mal ne Nacht drüber schlafen... 8-)


P. S.: bin ja schließlich mittlerweile für Pionierarbeit bekannt :D

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Joehannes
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Re: Ãœberwintern - Sulfatieren von Bleibatterien

Beitrag von Joehannes »

Es ist schwierig den Beweis zu erbringen und später die Anschaffung zu benoten.
Wo ein Wille ist wird auch ein Beweis nicht fehlen. Aber Andere davon zu überzeugen ist schwer.
Do it oder do it not. Viel Glück!


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Alfons Heck
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Re: Ãœberwintern - Sulfatieren von Bleibatterien

Beitrag von Alfons Heck »

Hallo STW,
STW hat geschrieben:...habe ich die besten Erfahrungen mit Akkuverkabelungen gemacht, die in einer Juni-Vollmondnacht von vestalischen Jungfrauen aus Kupfer- und Feinsilberfäden geflochten worden sind. Die Isolierung muß aus gesegnetem Kautschuk gezogen werden. Da hat man dann eine gute Materialkombination.
Rischdisch :!:
Alternativ kann man auch mal hohe Ladeströme von 20A oder besser 40A oder mehr durch die Batterie jagen. Das hilft auch.
Aber nicht die Batterie kochen!!!

Gruß
Alfons.
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Re: Ãœberwintern - Sulfatieren von Bleibatterien

Beitrag von STW »

Machen wir noch ein paar Betrachtungen zur Thematik. Gemeinhin ist der beste Weg eine Sulfatierung zu verhindern ein ordentliches Ladegerät (progammierbar, kräftig), das Vermeiden von Tiefentladungen und das Vermeiden von Standzeiten im teil- oder tiefentladenem Zustand.
Leichten Sulfatierungen kommt man laut Literaturmeinung durch zyklische Nutzung bei, dies korrespondiert auch mit Aussagen, dass Akkus nach einer gewissen Standzeit eingeschlafen sind und durch ein paar mal Benutzung wieder wach wurden.
Bei schweren Fällen hilft nichts mehr. Die Bleiplatten haben eine Sulfatschicht, und an der finden die gewünschten chemischen Prozesse nicht mehr statt.
Der für die Sulfatierung notwendige Schwefel stammt natürlich von der Schwefelsäure. Konsequenz: die Suppe wird dünner, die Säure ist verbraucht. Selbst wenn es jetzt ein Heilmittel gibt, das die Sulfatierung von den Bleiplatten löst (Aus der Werbung: "durch das xxxx werden die Sulfatierungen abgesprengt und sinken zu Boden"), so haben wir durch den Schichtaufbau der AGM-Bleiklötze keine Möglichkeit die verbrauchte Schwefelsäure zu ersetzen. Was für offene Bleiakkus vielleicht noch funktioniert, geht bei AGM nicht und bei Gel erst recht nicht.
Nun gibt es auch Hinweise, dass einzelne Leute auch mal einen Akku (AGM) durch den Einsatz eines Zauberkastens wiederbelebt hätten. Bei leicht sulfatierten Zellen ist dies durch entsprechendes Zyklen wohl auch möglich. Lassen wir das Kästchen etwas Ladung entnehmen und danach wieder zurückspeisen, wird ein ganz leichter Zyklenbetrieb simuliert. Preiswerter wäre es aber, die Zelle in den Roller zu setzen und ein paar Fahr- und Ladezyklen durchzuführen.
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Re: Ãœberwintern - Sulfatieren von Bleibatterien

Beitrag von herby87 »

Was ist der Vorteil eines "kräftigen" Ladegeräts. Ich hatte immer gehört, dass Laden mit kleinen Strömen schonender ist und Schnellladen den Akku stresst.

Was kann man bei programmierbaren Ladegeräten programmieren oder ist da ein Ladegerät mit verschiedenen Programmen gemeint?

Weiß jemand was chemisch passiert, wenn Akkus durch nicht betätigen "einschlafen"?
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Re: Ãœberwintern - Sulfatieren von Bleibatterien

Beitrag von STW »

Viele Fragen ... Zu den hohen Ladeströmen existieren im Elweb Überlegungen unter dem Stichwort "Kugelhaufenmodell". Bei einigen Leuten herrscht die Meinung, dass die Ladeströme genauso hoch wie die Entladeströme sein sollen, auch wenn der Hersteller anderes aussagt. Ob die damit erzielten Erfolge hinsichtlich der Lebensdauef Zufall oder Ergebnis der Theorie sind vermag ich nicht zu bewerten. Meine Meinung: je höher der Ladestrom, desto weniger Zeit ist für Sulfatierungsvorgänge vorhanden, und die Erwärmung durch viel Strom vereinfacht den Ablauf der chemischen Prozesse. Allerdings würde ich mit deutlich weniger als 0.5C laden wollen, um ein Gasen zu verhindern.

Programmierbares Ladegerät: manche Hersteller schreiben 14.2-14.4V als Ladespannung vor, manche 14.4-14.8V. Das sind schon die offensichtlichen Unterschiede. Dann kommen z.B noch Temperaturkompensationen hinzu, besondere Vorgaben für Erhaltungsladung usw.. Die Standardchinalader sind auf "ungefähr und universell" eingerichtet, aber nie auf optimal für die verbauten Akkus, von Temperaturkompensation ganz zu schweigen. Programmierbare Ladegeräte kennen teilweise mehr als die drei üblichen Ladephasen (Konstantstrom, Konstantspannung, Tricklecharge), haben teilweise schon in der Firmware zehntelvoltgenau die optimalen Spannungen und Stromstärken für unterschiedliche Zellen hinterlegt und sind locker so teuer wie zwei Sätze Bleiakkus oder eine Lithiumumrüstung. Also preislich als Beipackware nicht geeignet.
Einschlafende Akkus gleich Sulfatierung (PbSO4-Ablagerung an den Bleiplatten), Säureschichtung (also Physik) nach meinem Kenntnisstand.
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