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Re: VX-2 Umbau auf Li-Ion-Zellen

Verfasst: Do 7. Jan 2021, 12:37
von Gluehbert
Moin!

Von außen sieht das Ladegerät meinem e-maxlader von 2009 schon mal ähnlich. Ich habe es bis Anfang 2012 dafür genutzt, wofür es da war: Bleiakkus laden. Die haben aber auch nur 8000 bzw. 6000 km gehalten. Evtl lag das ja genau an dem Ladegerät. Danach hatte ich 16 Winstonzellen eingebaut, dem BMS die Abschaltung überlassen und das Ladegerät nur noch als Netzteil benutzt. Das klappte gut.

Mit der einen Zelle mehr, die ich jetzt habe, startet das Ladegerät aber meist schon mit 15 A statt 20 A und geht schnell auf 10 A runter. Ich hatte auch schon den Fall, wo bei 75% SoC die "Nachladephase" angefangen hat. 3 V mehr einzustellen wäre schon sinnvoll.

Die Ladeendspannung am Ladegerät zu nutzen halte ich bei diesen Akkus für weniger geeignet:

Bei 90 Ah Winston, geladen mit 15 A, dümpelt die Spannung bei etwa 3,4 V pro Zelle herum. Ab etwa 80 Ah SoC steigt die Spannung an. D.h. auch dann, wenn die Zellen sich um mehrere Ah SoC unterscheiden, werden sie halbwegs gleichmäßig mit der Spannung raufgehen.

Bei den jetzt eingebauten Akkus steigt die Spannung aber erst an, wenn die Akkus fast voll sind, so etwa 2 Ah noch fehlen (und das trotz erheblich größerem Akku). Wenn das Ladegerät jetzt auf 17*3,5 V = 59,5 V eingestellt ist, ist es recht wahrscheinlich, dass 16 Akkus noch 3,4 V haben und einer 5 V. => Im regulären Betrieb wird eh das BMS häufig abschalten müssen. So ein perfekter Gleichlauf aller Akkus ist wohl nur schwer zu erreichen. Besonders, wenn man wie ich einmal alle 1000 km vollläd und sonst bei max 75 % bleibt.
Wenn man im täglichen Gebrauch nicht die volle Reichweite benötigt, ist ein Laden nur bis ca. 85...90% also sehr vernünftig zu Gunsten der Lebensdauer.
Nee, brauch ich nicht: Meine 30 km Arbeitsweg entladen den Akku um ganze 12 % :lol: . Ich kann also sehr flache Zyklen fahren. Ich habe im letzten Mai an einer Schulung für Elektrofahrzeuge teilgenommen: Da zeigten die Dozenten Grafiken, die den Lebensdauergewinn darstellten, wenn man nicht vollläd: Das war schon ordentlich, was mann gewinnt. Auch 70 % sind nochmal erheblich besser als 80 oder gar 90 %. Und wie du schon schriebst: Relativ tiefes Entladen war weniger problematisch. Das Ganze galt natürlich für LiCoO? Akkus oder was auch immer. Dürfte bei LiFePO4 aber ähnlich sein.

Die beiden Potis muss ich mal suchen.

Re: VX-2 Umbau auf Li-Ion-Zellen

Verfasst: Do 7. Jan 2021, 13:25
von Joe_Roller
Gluehbert hat geschrieben:
Do 7. Jan 2021, 12:37
Dürfte bei LiFePO4 aber ähnlich sein.
Ist bei LiFePO4 bzw. LiFeYPO4 (Winston) evtl. sogar noch kritischer. Die reagieren bei Überladung mit einer schleichenden Zunahme des Innenwidertandes bis zur Unbrauchbarkeit. Ich hatte leider einmal einen Akkusatz in einem gebraucht gekauften BEV, bei dem ein eiliger Zeitgenosse den zusätzlichen Schnelllader direkt an die Batterie (am BMS vorbei) angeschlossen hatte. Die voreilenden Zellen hatte es schon massiv geschädigt, ehe ich es gemerkt habe.
Ebenso hat man die Winston früher bis 3,8V geladen und sich gewundert, warum sie doch nicht so haltbar waren wie versprochen.

Als erstes braucht man m.M.n. bei den LiFePO4 die genaue Ruhespannung in geladenem Zustand (3,2...3.3V)- die ist je nach Zellchemie /Hersteller halt schon ein wenig unterschiedlich. Die Headway, die ich jetzt im VX-2 habe, gehen max. bis 3,6V - dafür aber runter bis 2,6V.
Erst oberhalb der Ruhespannung oder bei zu großen Differenzen darf das System balancieren. Ich würde einen Ladeprozess mitloggen und die Abschaltspannung an dem Punkt setzen, wo der Spannungsanstieg beginnt. So um 3,45V ...3,5V. Da setzt dann kurz vorher (ca. 3,35V) das BMS-Balancing ein und versucht die vorgeeilte Zelle einzufangen. Klappt natürlich nur, wenn der Ladestrom schon gedrosselt ist - sonst rennt die Zelle schnell in die Überspannungsabschaltung.
Mit aktiven Balancern habe ich bei LiFePO4 gemischte Erfahrungen. Da die Entladekurve so flach ist, kann es bei minimal ungleicher Spannungslage einer Zelle passieren, dass man das Gegenteil erreicht. Die Zellen haben dann zwar perfekt die gleiche Spannung - aber völlig andere Ladezustände.
Da sind mir die "normalen" Lixx-Zellen /LiCo symphatischer.
Positiv ist aber bei den aktiven Balancern, dass sowohl oben als auch unten die Zellen schneller eingefangen werden, als mit passiven Balancern mit meist zu geringem Balancierstrom. Und dass es weniger Verluste /Abwärme gibt.

Aber ich denke, ich muss hier keine "Eulen nach Athen tragen". Ihr werdet diese /ähnliche Erfahrungen ja auch gemacht haben.

Re: VX-2 Umbau auf Li-Ion-Zellen

Verfasst: Mo 20. Feb 2023, 12:10
von Gluehbert
Moin,

mal was anderes: Die Gabel am Vectrix rostet. Ich würde mal bei Vectrixparts anfragen, ob es noch welche gibt. Und dann gerne Faltenbälge montieren, damit das Probelm ein für allemal gelöst ist. Wisst ihr, welche man da nehmen kann?

Re: VX-2 Umbau auf Li-Ion-Zellen

Verfasst: Mo 20. Feb 2023, 12:47
von Peter51
Govecs und E-Max verwendeten wohl die gleiche EBR Gabel - die älteren mit Kugellagern, die neueren mit Kegelrollenlagern. https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 1-306-8008

Re: VX-2 Umbau auf Li-Ion-Zellen

Verfasst: Di 21. Feb 2023, 10:00
von Gluehbert
OK, danke, werde ich mal anfragen.

Ob es bestimmte "genormte" Faltenbälge gibt, die passen würden, weißt du aber nicht zufällig, oder?

Re: VX-2 Umbau auf Li-Ion-Zellen

Verfasst: Do 21. Dez 2023, 10:50
von Gluehbert
Moin! Ich bin noch eine ganze Zeit mit der alten Gabel gefahren. Jetzt wollte ich sie austauschen und, siehe da: Sie passt nicht. M. Zordan von Vectrixparts hat mir auch schon mitgeteilt, dass er keine Teile mehr hat. Habt ihr noch eine Idee, was ich machen könnte?

Der Schalter vom Seitenständer ist auch hinüber, das wird der TÜV im Januar bemängeln. Auch da gibt es keinen Ersatz mehr.

Re: VX-2 Umbau auf Li-Ion-Zellen

Verfasst: Fr 22. Dez 2023, 17:31
von Joe_Roller
Gluehbert hat geschrieben:
Do 21. Dez 2023, 10:50
... mit der alten Gabel gefahren. Jetzt wollte ich sie austauschen und, siehe da: Sie passt nicht ...
Wenn ich es recht verstanden habe, geht es um angerostete / undichte Standrohre?
Was passt denn da nicht?
Wie groß ist die "Fehlpassung" ?

Standrohre /Telegabel sollten sich doch auch einzeln wechseln lassen - also originale Gabelbrücke und Lenkerkopflager beibehalten.
Standrohre dünner als original: Passringe, die mit geklemmt werden.
Standrohre dicker als original ist kritischer, denn ausbohren /weiten geht natürlich nur minimal, wegen der notwendigen Stabilität.
Kritisch wäre auch, wenn die Scheibenbremse /Bremssattel nicht mehr passt.
Die Länge sollte möglichst auch passen aber selbst da kann man sich evtl. bei zu kurzen Rohren mit Adaptern behelfen.
Eine Drehbank sollte halt verfügbar sein.
Ich gehe nicht davon aus, dass dies dem TÜV auffällt.

Zu lange Standrohre ergeben allerdings einen auffälligen Chopper-Roller ... ;)

Re: VX-2 Seitenständerschalter

Verfasst: Mo 25. Dez 2023, 22:29
von didithekid
Hallo,

zum Seitenständerschalter:
Welche Art ist denn da montiert?
Drehschalter:
Bild

Oder Druckschalter:
Bild

Ist da ein Stecker, wie auf den Fotos drann, oder ein anderer?




Viele Grüße
Didi

Re: VX-2 Umbau auf Li-Ion-Zellen

Verfasst: Mi 3. Jan 2024, 11:13
von Gluehbert
Hallo,

der Rost ist an diesem Teil. Ist vielleicht nicht so schlimm, aber bevor ich Faltenbälge montieren lasse, möchte ich vorher alle in Ordnung haben.

Den Seitenständerschalter hat Vectrixparts ja leider auch nicht mehr. Meine Rollerwerkstatt vor Ort hat ähnliche Schalter, vielleicht ist das ja ein Standardteil das fast immer passt?

P.S. Frohes neues Jahr euch!

Re: VX-2 Umbau auf Li-Ion-Zellen

Verfasst: Mi 24. Jan 2024, 15:28
von Gluehbert
Wie der Stecker aussieht, weiß ich im Augenblick nicht. Der Schalter ist aber drehbar. Im schlimmsten fall wird der Seitenständer halt abmontiert oder mit einer Feder, die ihn automatisch einklappt ausgestattet.

Ich werde eure Vorschläge mit der Gabel mal bei der Werkstatt besprechen. Da ja nun kein Salz mehr auf der Straße ist, kann ich ja wieder fahren..