Lithium Akku "Erziehung"?

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Marcus B.
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Re: Lithium Akku "Erziehung"?

Beitrag von Marcus B. »

Didi was soll ich kaufen ???
Unsre Bleischweren Batterien lassen auch merklich nach. ( 7500 KM )
Der Roller hat 72 Volt, also 6 Stück von den Teilen und 45 AH.
Bisschen mehr wäre Natürlich gut.

Ich frag nur, nicht das ich noch nen anderen Controller brauche oder sonst was machen muss. Man liest ja so einiges.... :lol:
Danke Dir !
Gruß aus dem schönen Sauerland
Marcus

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didithekid
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Re: Lithium Akku "Erziehung"?

Beitrag von didithekid »

Hallo Marcus,
Du hast mit dem 72 Volt-Modell (6-Blei-Blöcke) wenigstens nicht das Problem der Fshrzeuge mit 60V (5-Blei-Blöcke), wo verschiedene LiIon-Akkutypen als 60 Volt verkauft werden, aber die teurere 17s Version (knapp 62 Volt) kaum angeboten wird, weil alle den billigeren 16s-Akku (58 Volt) kaufen, wei der auch mit 60 Volt beworben wird.
Der funktioniert zwar, aber das Spannungsniveau liegt zu niedrig, um ihn voll zu nutzen (mit für Blei eingestelltem Controller).
Aber zurück zu Deiner Frage nach 72 Volt, wo das gerade geschilderte Problem ja nicht droht. Sechs neue Blei-Blöcke kalkuliere ich > 650 €. Dauerhaltbares Lithium wird teurer.
Deine 6 Blei-Blöcke werden mit bis zu 87 Volt (Abschalt-Spannung des Blei-Ladegerätes) geladen und gehen voll etwa auf gute 82 Volt zurück (Ladegerät aus).
Die Leer Abschaltung des Controllers ist (für Blei) auf etwa 63 Volt eingestellt, was aus meiner Sicht bleiben kann.
Mit gängigen LiIon-Akku 20s (20 Zellenstränge in Serie)
Liegst Du da mit Nennspannung 72-73 Volt ziemlich gut.
Geladen wird da bis maximal 84 Volt (nur das geeignete Ladegerät dafür verwenden) und leer wäre dieser Akku bei 60 Volt. Den Breich 63 Volt bis 60 Volt gar nicht zu nutzen, schont den Akku und kostet nur wenige Prozent Reichweite.
Das sind gängige 72 Volt Lithium-Akkus, die aber nicht eigensicher sind. Im seltenen Fall der nicht funktionierenden BMS-Überwachung, gibt es ein nicht abstreitbares Feuerrisiko, dass die Fahrzeughersteller aber eigentlich alle eingehen. Ich gehe das bei meim Roller auch ein, weil die Leistung der LiIon-NCM-Zellen einfach überzeugend ist.
Für Dich bietet sich aber trotzdem die Alternative LFP-Akku-Zellen an, die eigensicher wären (Wobei auch mit Kurzschuss am Blei-Akku Feuer entstehen kann - aber an den Kabeln).
Die LFP oder lang LiFePO4-Zellen haben eine geringere Zellenspannung und etwa gleiches Zellengewicht. Da man in diesem Falle 24 Zellen/Stänge verwendet, würde der Akku 20% schwerer (trotzdem vermutlich deutlich leichter als die Blei-Blöcke).
Dann wäre die Nennspannung des 24s LFP bei knapp 77 Volt (alo etwas höhere Spannunglage und flacherer Spannungsverlauf).
Aufgeladen wir hier mit bis zu 87,6 Volt (das alte Blei-Ladegerät zerstört diese Zellen also nicht), aber bei Entladung startet man bei 83 Volt. Leer wäre der Akku auch etwa bei 63 Volt. Die Zellen passen für die Blei-Umrüstung also richtig gut, liefern den Strom aber nicht so agil, wie ihre LiIon-Schwestern, insbesondere bei kühlen Bedingungen (zumindest ist das meine Erfahrung). Verwendet werden die LFP bevorzugt in Hausspeichen für Solarstrom.
Halten tun die ewig, was im Fahreug aber weniger die Rolle spielt.

Chinesische Akkus bei Aliexpress günstig gekauft, können auch mal 20% weniger Kapazität haben, daher eher an mehr denken. Ich finde da Angebote im Metallgehäuse:
LiIon 72V 60Ah ab 700 €
LFP 72V 60 Ah ab 800 €.
Auch dort wird es teurer wenn Markenzellen verbaut sind
Ich kann Dir aber keine Tipps zu den Fertig-Packs geben,
weil ich einzelne Zellenböcke mit hoher Kapazität kaufe und selbst das BMS einrichte.
Da gibt es z. B. 105 Ah 3,2 V LFP-Zellen (mit Schraubanschluss), die ich zwar günstig gekauft habe, aber mehr als 85 Ah war nicht drin. Beste Zellen bei mir 113Ah 3,65V LiIon NCM.
Die brauchen aber Schutz und Trennplatten.

Viele Grüße
Didi


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_______________________________________________________________________________________________________________________Thunder-Fury100/ MASINI Sportivo S (2010, 2011, 2012) 5kW, Innoscooter EM6000L 5kW (2011), ZERO SR/F 17.3 (2023)

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